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Warum ist Schnee weiß?

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Foto: pixabay.com

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Über Nacht hat es bei uns geschneit. Der Garten lag unter einer geschlossenen weißen Decke, zumindest eine kleine Weile. Dann hat unsere Tochter den ersten Schnee des Jahres gefeiert, indem sie eine Armee von Schneemenschen schuf, die unseren Möhrenvorrat signifikant schrumpfen ließen. Jetzt ist der Garten grün-weiß gestreift und die Frage steht im Raum, warum Schnee weiß ist, während Regen durchsichtig erscheint.

Blickdichter Schnee

Schnee ist nichts anderes als gefrorenes Wasser und das ist in aller Regel durchsichtig. Doch frisch gefallener Schnee ist blickdicht und herrlich weiß. Wie kommt es zu dem Unterschied?

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Fällt Schnee auf den Boden, legen sich viele kleine Schneekristalle über- und nebeneinander, und es entsteht eine scheinbar geschlossene Schneedecke. Zwischen den einzelnen Kristallen befinden sich jedoch Hohlräume mit Luft. Da die einzelnen Kristalle nicht nur eine glatte Oberfläche haben, sondern viele Oberflächen und wie kleine Spiegel in alle Richtungen stehen, wird das Sonnenlicht von ihnen in alle erdenkbaren Richtungen reflektiert. Und dort wo Eis und Luft aufeinandertreffen, bricht sich das Licht und streut in verschiedene Richtungen. Durch diese beiden Vorgänge entsteht der milchig weiße Eindruck.

Durchsichtiges Wasser

Klares Wasser funktioniert hingegen ähnlich wie eine Fensterscheibe. Das Licht kann ungehindert von einer Seite auf die andere gelangen, ohne dass es absorbiert oder reflektiert wird. Der Weg des Lichts vom Gegenstand bis in das Auge muss dabei unverändert bleiben und darf nicht abgelenkt werden. Doch warum sind dann Eiswürfel auch nicht immer so durchsichtig wie klares Wasser?

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Milchiges oder klares Eis?

Das liegt an der eingeschlossenen Luft. Befinden sich viele Luftbläschen im Eis wirkt es durch die Lichtbrechung milchig, ist nur wenig Luft mit eingeschlossen, sieht es klarer aus. Sehr langsam wachsende Eiszapfen entstehen zum Beispiel weitestgehend ohne Lufteinschluss und sind oft glasklar.

Auch Eisskulpturen-Künstler kennen das Phänomen. Sie lassen deshalb das Eis, aus dem sie Figuren schnitzen wollen, in speziellen Verfahren möglichst blasenfrei herstellen. Nur so werden ihre Kunstwerke hinterher so wunderbar durchsichtig und wirken trotz großem Gewicht zauberhaft leicht.“

(Auszug aus: Karolin Küntzel, Warum die Dinge sind wie sie sind, Compact Verlag, 2010)

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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