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Was ist Orang-Utan Kaffee?

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Foto: pixabay.com

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Eigentlich wollte ich nur mal eben hineinschauen, in die kleine Schokoladen-Manufaktur gegenüber unseres Büros. Da trauen wir uns normalerweise nicht so oft rein, weil sie dort dermaßen fantastische Schokolade haben, dass man unweigerlich mehr kauft, als man eigentlich wollte. Walnuss-Brownies! Winzige, perfekte Pralinen! Freitags Macarons! Wem mache ich hier was vor? Eine von uns Bürokolleginnen ist irgendwie immer dort und bringt dann was für alle mit. Deshalb war ich ja auch da. Und dann stehe ich an der Kasse und denke: Was bitte ist Orang Utan Kaffee?

 

Foto: J. Prinz

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Was ist Orang Utan Kaffee?

Ich meine: sowas muss man sich ja zumindest mal ansehen! Ich muss allerdings zugeben, dass mein erster Gedanke war: “Oh nein! Jetzt hat da irgendein Verrückter Orang-Utans auf die Bäume gescheucht, damit sie ihm den Kaffee pflücken und vermarktet das jetzt als “Bio”. (Völlig falsch, aber es hat ja schon schlimmere Dinge gegeben.)

In Wirklichkeit ist der Orang Utan Kaffee das Ergebnis eines richtig tollen Projekts und deshalb habe ich ihn nicht nur gekauft, sondern stelle ihn euch heute auch noch vor. Wenn ihr hier fertig gelesen habt, könnt ihr bitte gleich mal auf der entsprechenden Webseite nachschauen, wo ihr den Kaffee in eurer Nähe kaufen könnt.

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Ein Artenschutzprojekt auf Sumatra

Orang Utan Kaffee ist natürlich kein Kaffee, der von Affen gepflückt wird, sondern einer, dessen Bohnen auf Sumatra wachsen – dem Lebensraum des Orang Utans. So eine Kaffeeplantage kann schon ein ziemliches Problem sein, wenn man bedrohte Arten schützen will. Erst recht, wenn es um Tierarten geht, die leider nur in einem bestimmten Gebiet (wie auf Sumatra) leben.

Niemand kann Orang Utans schützen, wenn nebenan der Regenwald gerodet wird oder Pestizide alles vergiften. Was aber geht ist: man holt die Kaffeebauern mit ins Boot und beteiligt sie höher am Erlös ihres Kaffees, wenn sie auf Rodung und Pflanzenschutzmittel verzichten und sich außerdem verpflichten, zum Schutz des Regenwaldes beizutragen – zum Beispiel, indem sie keine bedrohten Arten jagen.

Von jeder verkauften Packung geht allerdings nicht nur eine Prämie von 0,50 Euro pro Kilo an die Kaffeebauern, sondern auch noch 0,50 Euro an das Sumatra Orang-Utan Schutzprogramm. Für meine 250 g habe ich glaube ich 6,95 Euro oder so bezahlt. Ein Spottpreis im Vergleich zu einem großen Becher Milchkaffee von der Kaffeekette!

Auf der Webseite des Sumatran Orangutan Conservation Programme (SOCP) findet ihr mehr Informationen über das Projekt. Und mehr zum Kaffee findet ihr unter www.orang-utan-kaffee.de. Braucht ihr nicht noch ein tolles Geschenk für einen Kaffee-(oder Affen-)Fan?

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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