Hallimasch & Mollymauk

Natur und so

Was macht eigentlich unsere Haut?

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Foto: pixabay.com

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Ich war am Wochenende auf einem Sport-Event. Meine Bürokolleginnen werden sich freuen, wo sie doch immer noch mit meinem Dauermuskelkater konfrontiert sind. Streng genommen habe ich aber keinen Sport gemacht, sondern nur zugeguckt und angefeuert. Und dabei ist mir aufgefallen, dass unheimlich viele Menschen um mich herum Schürfwunden und kleinere, blutige Verletzungen hatten. Das gehörte so sehr dazu, dass es keinen mehr wirklich kümmerte. Und selbst ich Zimperliese, merke mittlerweile, dass ich erstaunlich abgehärtet bin, wenn es um „Huch, ich blute“ geht. Doch während wir unsere Schürfwunden beiläufig abtun, leistet unsere Haut Schwerstarbeit. Zeit, mal Danke zu sagen!

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Den Job meiner Haut würde ich nicht geschenkt haben wollen. Gäbe es eine Stellenausschreibung für die Haut, sähe die nämlich in etwa so aus:

Sie sind motiviert und unermüdlich? Dann bewerben Sie sich jetzt. In unserem Betrieb sind Sie als größtes Organ des Körpers tätig und arbeiten nonstop, insbesondere nachts. Mit hoher Motivation schützen Sie die Außenhülle unseres Betriebes vor dem Eindringen von schädlichen Stoffen. (Erfahrung mit der Abwehr von Viren, Bakterien und Pilzen setzen wir voraus.)

UV-Strahlung oder mechanische Reize wie Schürfwunden oder Stöße sollten keine Herausforderung für Sie darstellen. Außerdem erwarten wir einen routinierten Umgang mit äußeren Reizen wie Kälte, Hitze oder Berührung, die sie weiterleiten und informativ aufbereiten.

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In Ihrem Arbeitsalltag nehmen Sie zudem Stoffe auf und geben andere ab. Außerdem gehört es zu Ihren Aufgaben Durchblutung und Schweißproduktion nach eigenem Ermessen zu koordinieren, um einen sinnvollen Wärmehaushalt zu gestalten. Sie passen zu uns, wenn Sie aus drei Schichten bestehen (Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut) und sich eine Zusammenarbeit mit Bindegewebsfasern, Fett- und Muskelgewebe vorstellen können.

Wir erwarten, dass Sie bei Arbeitsbeginn mit Haut- und Pigmentzellen ausgestattet sind und dass Sie Rezeptoren für Schmerz, Druck und Temperatur mitbringen.

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Unbedingt erforderlich sind Blutgefäße, Nervenzellen sowie Talg- und Schweißdrüsen. (Haare optional.) Wir wünschen uns außerdem Bewerber, denen es nichts ausmacht, wenn sie manchmal blau oder grün/gelb gefleckt sind. Bitte beachten Sie, dass im Rahmen dieser Stellenausschreibung nicht alle Ihre Aufgaben abschließend dargestellt werden können. Ihre genauen Arbeitsabläufe (und ob Sie bunt, schwarz-weiß oder gar nicht tätowiert werden) erfahren Sie nach erfolgreicher Bewerbung.

Vor diesem Hintergrund also: danke schön, Haut!

 

 

 

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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