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Natur und so

Wie Tiere dem Klimawandel trotzen

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Wenn der Sommer erneut so heiß wird wie im letzten Jahr, werde ich wohl wieder viele Tage hinter heruntergelassenen Jalousien verbringen. Das ist meine Art der Anpassung an den Klimawandel. Eine davon. Andere Menschen haben andere Strategien, wie ich an der rasanten Zunahme der Gartenpools in unserer Siedlung feststellen kann. Doch nicht nur wir Menschen müssen uns an die veränderten Gegebenheiten anpassen, auch die Tiere müssen Strategien entwickeln, mit den ungewohnten klimatischen Bedingungen klarzukommen.

Auswandern oder aussterben

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Auswandern ist für einige Arten noch eine Option. Fische ziehen weiter nach Norden in kältere Gewässer, Murmeltiere in höhere Regionen der Alpen und aus dem Süden wandern uns Arten zu, denen es bisher zu kalt bei uns war. Auf den ersten Blick scheint damit alles in bester Ordnung zu sein, auf den zweiten verändern sich damit ganze Ökosysteme und bisher gut funktionierende Abhängig- und Notwendigkeiten sind plötzlich Makulatur. In höheren Lagen ist zum Beispiel die Humusschicht dünner. Das wird auch dem Murmeltier auffallen, wenn es keine Höhlen mehr bauen kann, die tief genug für einen Winterschlaf sind. Und Insekten, deren Lebensraum Bergquellen sind, finden in größerer Höhe keine mehr vor. So kann es sein, dass Auswandern nur die Vorstufe von Aussterben ist.

Dann doch lieber anpassen

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Tiere können sich anpassen, nur mussten sie das bisher noch nie so schnell tun. Für etliche Arten lässt sich diese Anpassung bereits nachweisen. Um die Körpertemperatur besser regulieren zu können verändern manche Tiere ihr Aussehen. Einige australische Papageienarten haben inzwischen größere Schnäbel, Afrikanische Elefanten bekommen größere Ohren und Waldmäuse längere Schwänze. Gämsen dagegen werden kleiner, weil sie in der Hitze weniger fressen und Echsen entwickeln größere Haftpolster an den Zehen, um besser gegen Hurrikane gewappnet zu sein. Ob das auf Dauer reichen wird, hängt vom Fortschreiten des Klimawandels ab. Um wieviel Grad wird sich die Erde erwärmen und in welchem Tempo? Für viele Arten ist Anpassung ein Wettlauf gegen die Zeit, etliche werden ihn verlieren.

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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