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Natur und so

Woran erkennt man Bernstein?

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Foto: pixabay.com

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Die ersten Bundesländer haben schon Ferien und das macht sich bei uns an der Küste auch bemerkbar. Der Strand ist voll, die Supermärkte in unmittelbarer Strandnähe auch und die Autos haben fremde Nummernschilder. Was suchen alle diese Menschen hier? Sonne, Meer, Entspannung, feinen Sandstrand, Muscheln, Fischbrötchen und einige halten auch Ausschau nach Bernstein, dem Gold der Ostsee. Ob sie mit ihrer Suche Glück haben, wird nicht nur davon abhängen, ob der Wind welchen an die Küste treibt, sondern auch davon, ob sie den Stein, der gar keiner ist, überhaupt erkennen. Denn Bernstein ist im ungeschliffenen Zustand eher unscheinbar.

Das Gold der Ostsee

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Bernstein war früher sehr kostbar und wurde mit Gold aufgewogen. Bernsteinfischer, die ihren Fund nicht ordnungsgemäß ablieferten, wurden schwer bestraft. Heute gibt es Bernstein an der Ostsee in vielen Küstenorten recht günstig zu kaufen. Den Beinamen ‘Gold der Ostsee’ trägt er aber immer noch, was an der Farbe des Bernsteins liegen kann. Von hellgelb über rötlich bis zu dunkelbraun reicht die Farbpalette. Sie erklärt sich mit der Herkunft des Bernsteins, der sich aus dem Harz der Bäume vor Jahrmillionen gebildet hat. An der Ostsee gab es damals große Wälder und von den Nadelbäumen tropfte Baumharz herunter. Flüsse transportierten das Harz ins Meer, wo es unter dicken Sedimentschichten starkem Druck ausgesetzt war und unter Luftabschluss schließlich zu Bernstein wurde.

Drei Hinweise

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Findet ihr nun an der Ostsee einen gelblichen Stein und seid euch nicht sicher, ob es sich um Bernstein handelt, könnt ihr ihn anhand von drei Merkmalen identifizieren.

  • Bernstein ist sehr leicht. Er schwimmt in Salzwasser, in Süßwasser aber nicht.

  • Bernstein ist brennbar. Haltet ihr eine Flamme an den Stein, brennt er hell und riecht dabei würzig nach Harz.

  • Bernstein ist weich. Klopft ihr mit dem Stein sacht gegen eure Zähne, ist das Geräusch im Gegensatz zu einem echten Stein dumpf und weich. Es ähnelt dem Laut, der entsteht, wenn ihr mit dem Fingernagel gegen die Zähne klopft.

Vorsicht mit diesen Tests ist allerdings in Regionen geboten, in denen zuvor schon einmal Weißer Phosphor gefunden wurde. Er ähnelt dem Bernstein, entzündet sich an der Luft von selbst, brennt mit enorm heißer Flamme und ist hochgiftig. Hier hatte ich darüber schon einmal berichtet.

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

Ein Kommentar

  1. Moinsen, noch ein paar kurze Bemerkungen zum Thema Bernstein: die aussichtsreichste Zeit, um Bernstein zu finden, ist der Zeitraum Oktober bis April, wenn das Wasser kalt ist und der Wind auflandig weht. Das Phosphorproblem kann man ein wenig entschärfen, indem man seine Funde in einer verschließbaren Blechdose oder in einem mit Wasser gefüllten Marmeladenglas transportiert. Eine Plastiktüte geht auch. Sollte es anfangen zu brennen, sofort wegwerfen.Zu Hause die Funde dann einem sicheren Ort trocknen. Viel Spaß bei der Suche!

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