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Was bitte ist ein Binturong???

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Foto: pixabay.com

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Binturong, Binturong, Binturong. Kann das jemand dreimal schnell hintereinander sagen? Ich nicht. Aber ich bin neulich über einen Binturong gestolpert. Er lief einfach so durchs Fernsehbild und guckte ganz unschuldig. Und ich saß vor dem Fernseher und guckte doof aus der Wäsche, weil ich mich fragte: „Was für ein Tier ist denn das?“

Binturong = Marderbär

Der Binturong heißt auch Marderbär und stammt aus Südostasien, kommt also so ungefähr von Indien bis Borneo und Sumatra vor. In der Reportage, die ich da im Fernsehen gesehen hatte, ging es um den tropischen Regenwald und seine Bewohner. Sie hatten einen Binturong gefunden, obwohl er eigentlich nachtaktiv ist und waren ihm bis auf einen Baum nachgeklettert. (Naturfilmer ist sicher nicht so ein idyllischer Beruf wie ich mir das so vorstelle!)

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Verwandtschaft:  keine Waschbären!

Systematisch ist der Marderbär höchst spannend. Er ist nämlich weder ein Marder noch ein Bär, sondern gehört zu einer Tier-Gruppe, die Palmenroller heißt und eine Untergruppe der Schleichkatzen sind. (Nicht der Katzen, die stehen systematisch noch etwas weiter weg.) Lange Zeit wusste man das aber nicht so recht und dachte, der Binturong sei so eine Art Waschbär. Seit man weiß, dass er eine Schleichkatze ist, wundern sich die Forscher über seine komischen Eigenschaften.

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Ungewöhliches Raubtier

Binturongs haben einen Greifschwanz, was ziemlich ungewöhnlich ist. Natürlich kennen wir Greifschwänze schon von den Kapuzineraffen, aber das sind eben Affen! Der Binturong ist aber ein Raubtier und die haben normalerweise keine Greifschwänze. Die einzige Ausnahme ist der Wickelbär. Und dann tritt der Binturong auch noch mit der gesamten Fußsohle auf, was außer ihm keine andere Schleichkatze macht.

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Der Marderbär kann außerdem sehr gut klettern. Im Baum benutzt er seinen Greifschwanz, um sich festzuhalten und seine Krallen, um sich hoch zu ziehen. Oben angekommen räubert er Vogelnester aus, sucht Insekten und frisst Früchte.

Ich finde, der Marderbär sieht aus wie eine Mischung aus Fuchs und Affe. Und ich bin begeistert, dass ich über ihn gestolpert bin. Jetzt muss ich mir nur noch diesen komplizierten Namen merken. Binturong, Binturong, Binturong.

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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