Neulich waren wir im Wildpark Poing spazieren. Der Tag war schön und Menschen schoben sich in Massen an den Gehegen vorbei. Das Dammwild neben dem Eingang war am Vormittag jedenfalls schon so satt, dass es die angebotenen Futtergaben verschmähte. Am anderen Ende des Parks gab es eine Wasserlandschaft, in der sich mehrere Tiere tummelten. „Oh Biber!“, riefen einige Kinder ganz entzückt. „Das müssen Junge sein, so klein, wie die sind“, vermuteten einige Eltern. Falsch getippt, denn die Bewohner des Bassins waren weder Biber noch Bisamratten, sondern Nutrias, die auch Biberratten genannt werden.
Verwirrende Namensgebung
Bisamratte, Biber, Biberratte, das hört sich alles sehr ähnlich an. Doch die Tiere unterscheiden sich in mehreren Merkmalen voneinander und sind auch gar nicht miteinander verwandt. Nutria sind zwar auch Nagetiere, klar erkennbar an den großen orangefarbenen Nagezähnen, aber Verwandte der Meerschweinchen. Ziemlich große Verwandte, denn sie werden bis zu 60 Zentimeter groß. An Biber, die bis zu einem Meter groß werden, reichen sie aber längst nicht heran. Der Bisam, der fälschlicherweise als Ratte bezeichnet wird, aber zu den Wühlmäusen gehört, ist mit 35 Zentimetern der kleinste von den Dreien.
So erkennst du ein Nutria
Neben den orangefarbenen Zähnen, deren Farbe durch Eisenablagerungen zustande kommt, haben Nutrias lange, weiße Schnurrhaare und einen runden, nackten Schwanz. Ihre Gesichtsform erinnert an ein Meerschweinchen und ihre Füße an Enten. Zwischen den Zehen befinden sich Schwimmhäute und die äußere Zehe steht ab. Sie sind tag- und dämmerungsaktiv und wenig scheu.
So erkennst du ein Bisam
Die Zähne sind kaum sichtbar, die Tasthaare sind schwarz. Ihr Schwanz hat eine ovale Form und ist schuppig. Ihre spitze Kopfform erinnert an eine Maus oder Ratte und ihre Zehen sind mit dichten weiß-grauen Borsten bedeckt, die ihnen das Schwimmen erleichtern. Bisams sind dämmerungs- und nachtaktiv.
So erkennst du einen Biber
Biber haben ebenfalls sichtbare orangefarbene Nagezähne wie die Nutria, sind aber wesentlich größer und schwerer. Bis zu 36 Kilogramm kann ein ausgewachsenes Tier auf die Waage bringen. Auffälligstes Merkmal ist der platte, breite Schwanz, die sogenannte Kelle. Die Kopfform ist stumpf, die Nase rundlich, die Tasthaare dunkel. Zwischen den Zehen hat er wie der Nutria Schwimmhäute, bei ihm sind jedoch alle Zehen miteinander verbunden. Wie der Bisam sind sie in der Dämmerung und nachts unterwegs.
Wenn ihr das nächste Mal auf ein schwimmendes Pelztier trefft, könnt ihr es mit diesen Angaben zweifelsfrei bestimmen. Einfach Größe, Schwanz- und Fußform checken, noch ein kurzer Blick auf die Zähne und schon wisst ihr: Das ist ein …
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