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Weißer Schaum am Strand: Was ist das?

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Foto: K. Küntzel

Ich war mit der Familie ein paar Tage an der Nordsee. Das Wetter war prächtig und so hatte ich viel Gelegenheit, am Strand zu spazieren, Muscheln zu suchen und den ganz Wagemutigen zuzusehen, die bei 14 Grad Wassertemperatur ein Bad nahmen. Brrrr! An manchen Strandabschnitten sammelten sich Schaumkronen am Spülsaum, die in der Sonne glitzerten. Dieser Meerschaum erinnert ein bisschen an fluffigen Badeschaum, hat damit aber gar nichts zu tun. Was ist das?

Schaumschlägerei

Foto: K. Küntzel

Oft sind Urlauber beunruhigt, wenn viel Schaum an den Stränden anlandet. Sie vermuten Chemikalien oder Waschmittel im Wasser, auch wenn der Schaum eher schwefelig riecht, statt nach frischer Wäsche zu duften. Sorgen muss sich aber niemand machen, denn die fluffigen Gebilde sind nicht gesundheitsschädlich. Verursacht werden sie von Algen, insbesondere von Schaumalgen (phaeocystis globusa). Diese bilden Kolonien und sehen unter dem Mikroskop aus wie transparente Bälle mit vielen kleinen Kügelchen darin.

Geben die Algen Eiweiss, Fett und Kohlehydrate an das Meerwasser ab, umhüllen diese Stoffe die Luftbläschen, die durch Wind und Wellen in das Wasser gelangen. Die Bläschen werden dadurch recht stabil, platzen also nicht sofort, und klumpen sich zu mehreren aneinander. So entstehen die Schaumberge.

Foto: K. Küntzel

Ist das Meer besonders wild, weht viel Wind, sterben gerade viele Algenblüten ab und geben dabei sehr viel „Umhüllungsstoffe“ ab, bildet sich besonders viel Schaum. Das ist dann so ähnlich als würde man mit einem Quirl viel Luft in Eiweiss schlagen. So wie sich dabei Eischnee bildet, entsteht auf ähnliche Weise auch der Meeresschaum. In Australien trieb der Wind im Jahr 2013 sogar so viel Schaum an den Strand, dass er meterhoch lag. Unvorstellbar, oder?

Autorin: Karolin Küntzel

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

4 Kommentare

  1. Danke für die Info. Hat mich schon immer mal interessiert. 🙂 Gruß, Jennifer aus Nürnberg

  2. Vielen Dank für die Info.Ich wollte schon immer mal den Grund wissen .So kann ich dieses Phänomen auch demnächst meinem Enkel erklären.

  3. Ein toller Beitrag. Ich habe mich das oft gefragt. Auch am Bodden am Darß gibt es das Schaum Phänomen oft.
    Nun habe ich mir das so denken können woher das kommt.

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