Die Kollegin und ich sprechen über lustige Tiere und was die alle Tolles können. Und dann fragt sie mich auf einmal, ob Fische eigentlich hören können. “Wale können hören”, überlege ich laut, aber uns ist natürlich beiden klar, dass das die Frage jetzt nicht beantwortet, denn … ich muss es nicht nochmal laut aussprechen, oder? Das Thema, das niemals alt wird? Lieber nicht. Wegen der Fische musste ich jedenfalls mal kurz überlegen. Da ist es nämlich so …
Fische haben keine Ohrmuscheln, denn die wären beim Schwimmen der Wasserströmung im Weg – nehme ich an. Trotzdem können auch sie unter Wasser Geräusche wahrnehmen. Fische können also hören.
Im so genannten Labyrinthorgan, das an beiden Seiten des Kopfes sitzt, befindet sich bei Fischen nämlich nicht nur der Gleichgewichtssinn, sondern auch noch das “Gehör”. Kleine Gehörsteine – Otholithen genannt – sind dafür verantwortlich, dass Fische Geräusche wahrnehmen können.
Wir Menschen können das auch: unsere Gehörknöchelchen übermitteln Schallwellen auch unter Wasser. Doch dort stoßen wir an ganz andere Grenzen: während wir an Land die Richtung bestimmen können, aus der ein Geräusch kommt, können wir das unter Wasser sehr viel schlechter.
Die Fische haben dieses Problem nicht, denn sie nutzen zusätzlich zu ihren Otolithen auch noch das Seitenlinienorgan. Bei einigen Fischarten sieht man das sogar: es sieht aus wie eine dünne Linie, die sich an der Seite des Fischkörpers entlangzieht. Mit dem Seitenlinienorgan erspüren Fische Wasserbewegungen, Strömungen und eben auch Schall. Sie können also mit Leichtigkeit “hören”, woher ein Schall kommt. Bleibt nur noch die Frage: Was erzählen sich Fische eigentlich unter Wasser?
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