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Natur und so

Ausflugstipp: Naturpark Hohes Venn

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Foto: K. Küntzel

Im Urlaub waren wir mit dem Wohnmobil in Luxemburg und Belgien unterwegs. Jeder Tag bot Neues: Beeindruckende Städte und wunderbare Landschaften mit viel Wald und malerischen Flussläufen. Besonders angetan war ich jedoch von der Kargheit des Hohen Venn in Ostbelgien. Diese Hochmoorlandschaft in den Ardennen ist Teil des belgisch-deutschen Naturparks Hohes Venn – Eifel und ein beliebtes Ziel von Touristen. Wir waren zwei davon.

Das Dach Belgiens

Foto: K. Küntzel

Seit 1957 steht das 5000 Hektar große Gebiet unter Schutz. Es ist das älteste Naturschutzgebiet der Wallonie und das Dach Belgiens. Der mit 694 Meter höchste Punkt des Landes, das Signal du Botrange, ist Ausgangspunkt verschiedener Wanderwege in das Venn. Die Routen sind eindeutig gekennzeichnet, verlaufen kann man sich also nicht, zumal viele Wege über Bohlen verlaufen. So bleiben die Füße trocken, der empfindliche Moorboden wird geschützt und leicht erhöht hat man einen herrlichen Blick über die weiten Flächen.

Reichlich Wasser

Foto: K. Küntzel

Moore leben von Wasser. Das ist im Hohen Venn nicht anders. Im Durchschnitt regnet oder schneit es an 230 Tagen im Jahr. Fast ebenso oft herrscht Nebel. Der Winter dauert lange und kann mit eisigen Temperaturen aufwarten, frostfei sind lediglich die Sommermonate Juni bis August. Und so wunderten wir uns auch nicht, als es am Tag unserer Wanderung Mitte August nieselte. Nach zehn Tagen mit Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad war das sogar sehr angenehm. Bei brüllender Hitze und ohne Schatten wäre der 8,5 Kilometer lange Rundweg, die Große Vennrunde, nicht halb so angenehm gewesen. Diese Tour ist übrigens als eine der wenigen für Hunde gesperrt. Warum das so ist, habe ich nicht herausgefunden. Möglicherweise wegen der langen Bohlenwege, vielleicht führt die Route aber auch durch den Lebensraum des seltenen Birkhuhns. Überhaupt brüten viele Vögel im Hohen Venn. Sperlingskauz, Rauhfußkauz, Habicht, Rotmilan, Mittelspecht, Feldschwirl, Wiesenpieper, Neuntöter, Rabe und Schwarzstorch sind darunter und auch große Gruppen von Kranichen können zu den Zugzeiten dort beobachtet werden. Wir haben weder Birkhuhn noch Wild erspäht. Uns umgab während der ganzen Wanderung eine unglaubliche Ruhe. Schön!

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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