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Das Innere eines Seeigels

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Foto: pixabay.com

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Beim Schnorcheln in Griechenland habe ich sie entdeckt: Seeigel. Denen kommt man besser nicht zu nahe, denn die Stacheln können richtig fies weh tun. Doch ganz in der Nähe habe ich mich dann doch mal kurz auf den Meeresgrund getraut. Dort lagen nämlich keine Seeigel, sondern sehr interessante runde Gebilde – ohne Stacheln. Bei näherem Hinsehen stellte sich raus: Auch das sind Seeigel. Zumindest ihr sehr schönes Innenleben.

Wenn Seeigel sterben, löst sich die äußere Hautschicht auf und gibt das innere Kalkskelett frei.

Foto: J. Prinz

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Was ich da beim Schnorcheln gefunden habe, war mal ein… Achtung: Superfremdwort… pentamer radiärsymmetrischer Seeigel. Keine Angst, das lässt sich übersetzen! “Radiärsymmetrisch bedeutet: Es ist egal, in welche Richtung ich einen Querschnitt anlege – die Form des Seeigels lässt sich immer gleichmäßig “klappen”. Man nennt diese Seeigel auch “regulär”. “Penta” steht für die Zahl fünf und wenn man genau hinsieht, kann man sie auf der Kalkschale wiederfinden.

 

Foto: J. Prinz

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Es gibt fünf Doppelreihen mit kleinen Löchern und fünf Doppelreihen mit knubbeligen Erhöhungen. Beim lebenden Seestern sitzen auf den Knubbeln die Stacheln und aus dem Löchern kommen kleine Füßchen heraus, mit denen sich das Tier fortbewegt. Selbst bei versteinerten Seeigeln kann man diese Fünfer-Aufteilung noch sehen. Und dafür muss man noch nicht mal nach Griechenland fahren, sondern kann ganz einfach am Ostseestrand nachgucken. Nicht dass es mir schon mal gelungen wäre, aber man kann dort welche finden!

 

Foto: pixabay.com

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Man muss aber schon genau hingucken, denn ein versteinerter Seeigel sieht einem Stein sehr ähnlich. Nur diese fünf Rillen sind so auffällig, dass das kein Zufall sein kann. Wenn ihr also das nächste Mal über eine Steinstrand lauft, ärgert euch nicht über fehlenden weichen Sand, sondern macht euch auf die Suche. Und wenn ihr im Mittelmeer-Urlaub schnorcheln geht, haltet Ausschau am Meeresboden. Viel Spaß!

 

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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