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Der Schuhschnabel – heißt wie er aussieht

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Foto: pixabay.com

Der Schuhschnabel hat nicht nur einen coolen Namen, sondern sieht auch noch sehr skurril aus. Ihr kennt das ja schon: wenn in der Natur irgendwas eine komische Form hat, ist die in der Regel auch für irgendwas gut. Der markante Schnabel des Schuhschnabels ist da keine Ausnahme. Jetzt wo ich den Schuhschnabel nochmal wiederentdeckt habe, frage ich mich, wieso er eigentlich noch in keinem Projekt von mir vorkommt. Spannendes zu erzählen gibt es auf jeden Fall. Ein paar Dinge erfahrt ihr heute hier.

Schuhschnäbel leben in afrikanischen Sümpfen. Sie halten sich häufig in schilfbestandenen Regionen auf und nutzen die Pfade, die ein Nilpferd hinterlässt, wenn es durchs Schilf marschiert. Da Flusspferde nachts oft an Land gehen, gibt es solche Trampelpfade häufig.

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Ein Schuhschnabel auf Nahrungssuche steht im flachen Wasser und hält still Ausschau nach Fischen. Entdeckt er einen, stößt er blitzschnell mit dem Schnabel zu. Der kleine Haken an der Schnabelspitze ermöglicht es dem Vogel auch glitschige Beute festzuhalten. Da haben wir also die Funktion, die zur Form passt.

Das Aussehen des Schuhschnabels gab Systematikern lange Rätsel auf. Wo sollte man diesen komischen Vogel einordnen? Zu den Störchen, wegen der langen Beine? Oder lieber zu den Reihern?

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Molekularbiologische Untersuchungen haben mittlerweile ergeben, dass der Schuhschnabel mit den Pelikanen verwandt ist. Und ähnlich wie Pelikane, bewegen sich auch Schuhschnäbel im Flug fort: ihr großer Schnabel ist so schwer, dass sie nicht mit ausgestrecktem Hals fliegen können. Pelikane haben ein ganz ähnliches Problem. Beide Vogelarten lösen das Problem, indem sie beim Fliegen, den Hals biegen und den Kopf auf dem Rücken ablegen.

Der Schuhschnabel ist gefährdet, da sein Lebensraum immer mehr schwindet. Die Tiere haben einfach immer weniger Orte, an denen sie fressen, brüten oder rasten können. Aber es wäre doch irgendwie schade, wenn dieser coole Vogel aussterben würde. Oder?

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

2 Kommentare

  1. Danke für die interessanten Infos. Es macht immer wieder Spaß euren schönen Blog zu lesen!😍

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