Da gehe ich gemütlich durch eine beschauliche Apfelplantage und auf einmal wird es … noch beschaulicher. Blüten! Überall Blüten. Ich wundere mich ein bisschen. Denn auch wenn die Apfelbäume um mich herum zu einem Biohof gehören, hatte ich irgendwie nicht damit gerechnet, dass die Apfelplantage so … wild … aussieht. Lange Reihen von Apfelbäumen ziehen sich durch die Landschaft. Und dazwischen: lange Reihen von blühenden Wildblumen. Bäume – Blumen – Bäume – Blumen. Zwischendurch etwas, das aussieht wie Gestrüpp, in Wirklichkeit aber wahrscheinlich bloß verblühte Blumen sind. Eine Blumenwiese im Apfelfeld. Warum ist das so?
Ein paar Schritte weiter werde ich fündig: da steht ein Schild. Die Wildblumen sind ein Projekt, lese ich. Eine Uni ist beteiligt, der Bio-Landwirt, dem die Bäume gehören, offizielle Stellen. Und wozu jetzt das Ganze? Klar: Für die Bäume.
Die wilden Blumen locken nämlich Insekten an und erhöhen dadurch die Artenvielfalt im Apfelfeld. Das nutzt den Bäumen, denn natürlich brauchen diese Insekten zum Bestäuben der Blüten. Na gut, der landwirtschaftliche Betrieb hat wohl auch was davon: mehr Äpfel. Doch dann lese ich nach meinem Spaziergang noch was Spannendes im Internet: die Wildblumen locken auch bestimmte Nützlinge an. Schwebfliegen und Marienkäfer zum Beispiel. Beide Arten finden in der wilden Wiese beste Lebensbedingungen und pflanzen sich dort entsprechend fort. Und die Larven beider Arten ernähren sich von Blattläusen.
Und schon wird mir so einiges klar: es ist eine total schlaue Idee, neben den kommerziellen Apfelbäumen ein Streifchen Wiese für Wildblumen freizulassen. Und mal ehrlich: abgesehen davon, dass da bestimmt total leckere Äpfel wachsen, sah das Feld auch einfach schön aus. Dank der Blüten, gab es überall bunte Farbtupfer. Schmetterlinge flatterten idyllisch um die Zweige der Bäume. Erholungswert für Spaziergänger: top! Falls ihr also mal durch ein Apfelfeld lauft: haltet Ausschau nach Blumenwiesen!
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