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Dreierlei rund ums Ei

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Foto: pixabay.com

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Wochenende. Meine Tochter wollte eines der am Tag zuvor hart gekochten Eier zum Frühstück. Nachdem sie das Ei mit dem Schneider zerteilt hatte, fiel ihr auf, dass der Eidotter am Rand grünlich aussah. „Ist das ein altes Ei?“, wollte sie wissen.

1. Wieso wird der Dotter am Rand grün?

Ein Dotter, der am Rand bläulich oder grünlich ist, gibt keinen Hinweis auf das Alter des Eies. Sehr wohl aber Auskunft über die Kochzeit, denn nur Eier, die lange stark erhitzt wurden, verfärben sich an dieser Stelle. Wie kommt das?

Foto: K. Küntzel

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Im Eigelb befindet sich ein Protein, das Eisen an sich bindet. Bei längerem Kochen wird es freigesetzt. Der im Eiklar enthaltene Schwefel löst sich ebenfalls beim Erhitzen, wird zu Schwefelwasserstoff und verbindet sich mit dem Eisen zu Eisensulfid. So entsteht der unschöne, aber gesundheitlich völlig unbedenkliche Farbrand.

2. Weiße Hühner legen weiße Eier

Mitnichten! Die Farbe des Gefieders sagt nichts darüber aus, welche Farbe die Eierschale bekommt. Die Färbung ist genetisch bedingt. Einige Rassen legen also nur braune, andere nur weiße Eier. Wie ein Geflügelzüchter könnt ihr die Eierfarbe vorhersagen, wenn ihr euch das Huhn, genauer seine Ohrscheiben, anschaut.

Foto: pixabay,com

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Ohrscheiben sind die kleinen Hautlappen, die sich unterhalb des Hühnerohres befinden. Sind sie rot, bekommen die Eier meistens eine braune Schale. Bei weißen Ohrscheiben sind auch die Eier in der Regel weiß.

3. Ach, du Schreck!

Manche Eier wollen sich nach dem Kochen partout nicht pellen lassen. In mühevoller Kleinarbeit muss die Schale Pfitzelchen für Pfitzelchen abgepult werden. Das Ei ist nach dieser Prozedur meistens nicht mehr schön glatt, sondern gleicht der kraterdurchzogenen Oberfläche des Mondes. Dem Ratschlag zu folgen, Eier in Zukunft besser abzuschrecken, nützt wenig. Denn die schlechte Schälbarkeit liegt einzig und allein an der Frische der Eier. Ältere Eier lassen sich dagegen leichter von der Schale trennen, da zwischen der Eihaut und der Schale mehr Luft ist als bei frischen Eiern. Wer auf das Abschrecken trotzdem nicht verzichten möchte, sollte wissen, dass sich damit die Haltbarkeit der Eier verkürzt. Der Grund dafür: Die Schale ist nach dem Abspülen durchlässiger für Keime.

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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