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Hübscher Stinker: Der Wiedehopf

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Er ist der Punk unter den Vögeln. Seine auffällige, rostrot gefärbte Kopfhaube macht eine Bestimmung leicht – so man ihn denn sieht. Der markante Vogel ist bei uns selten geworden und im Bestand gefährdet. Nur ungefähr 800 Brutpaare gibt es in Deutschland und das ist mit ein Grund, warum der hübsche Vogel zum „Vogel des Jahres 2022“ gewählt wurde. Ein bisschen Aufmerksamkeit und Schutz für seinen Lebensraum – offene bis halboffene Landschaften mit großen Insekten – kann dem Wiedehopf nur recht sein.

Ein Name wie ein Geräusch

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Uup-uup-uup macht das Männchen zur Zeit der Balz. Das dreimalige Hupen wurde namensgebend und er erhielt den wissenschaftlichen Namen upupa epops. Hat ein Weibchen auf seine Rufe reagiert, wird eine Bruthöhle gesucht und bezogen. Das können Steinhaufen, Erdhöhlen oder geschützte Plätze in Holzstapeln sein. Das Weibchen brütet anschließend fünf bis sieben Eier aus. Die Jungen schlüpfen nach ca. 16 Tagen und werden noch ungefähr einen Monat mit Futter versorgt, welches das Männchen heranschafft.

Du stinkst wie ein Wiedehopf“

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Der Wiedehopf hat es schon vor langer Zeit in die Liste der Redewendungen geschafft. „Du stinkst wie ein Wiedehopf“ ist als Ausruf allerdings ziemlich aus der Mode gekommen. Früher als man den Vogel häufiger zu Gesicht bekam und mit seinem Verhalten vertrauter war, verstand jeder, was damit gemeint war. Stinkvogel nannte man ihn auch – aus zweierlei Gründen. Zum einen schießen die Jungvögel Kot aus der Höhle und zischen dabei, wenn sie sich bedroht fühlen. Falls das den Angreifer nicht in die Flucht schlägt, kommt zweitens ein stinkendes Sekret zum Einsatz, das sie aus der Bürzeldrüse absondern. Auch das Weibchen nutzt dieses Sekret, um sich während der Brut zu verteidigen.

Wenn ihr also jemals einen Wiedehopf seht, reizt ihn bloß nicht!

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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