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Natur und so

Hügel oder Berg? Wo ist der Unterschied?

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In einer Zeitschrift fand ich letztens einen Artikel, in dem es um den höchsten Berg in jedem Bundesland ging. Ja, auch Schleswig-Holstein und Brandenburg haben demzufolge Berge, wenn auch mit 167 Meter (Bungsberg) und 201 Meter Höhe (Kutschenberg) eher bescheidene. Die Bayern mit ihrer Zugspitze (2962 m) lächeln da vermutlich nur milde und nennen die Bergzwerge wohl eher Hügel. Da habe ich mich gefragt, ab wann ein Berg ein Berg ist und ob einer ein Hügel bleiben muss, wenn ihm ein entscheidender Meter fehlt.

Der Engländer auf dem Hügel

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Es gibt einen alten Film, der mir dazu in den Sinn kam: Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam. Darin geht es um ein walisisches Dorf mit einem Hausberg, bei dessen Vermessung sich herausstellt, dass er zu klein ist, um sich Berg zu nennen. Ein Hügel soll es auf den Karten werden und damit namenlos. Das lassen die Dorfbewohner nicht auf sich sitzen und schütten ihn mit Steinen und Erde soweit auf, dass er die erforderliche Mindesthöhe von 1000 Fuß aufweist und damit ein echter Berg ist. 1000 Fuß sind in etwa 300 Meter und das ist auch die ungefähre Höhe, die in Deutschland und Österreich gelten, um einen Berg von einem Hügel abzugrenzen. Eine verbindliche, weltweit gültige Höhenangabe für einen Berg gibt es jedoch nicht und demzufolge auch nicht für einen Hügel. Ein paar Unterschiede gibt es trotzdem.

Berg und Tal, flach oder steil?

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Das Gegenstück zu einem Berg ist das Tal. Aus der Ebene erhebt er sich steil und sein höchster Punkt ist ein Gipfel. Dieser wiederum muss eine bestimmte Mindesthöhe über einem Pass aufweisen und der Berg muss „in gewisser Weise eigenständig“ sein. Ein Hügel ist in jedem Fall kleiner als ein Berg und muss auch nicht so zackig daherkommen, sondern darf sich gefällig gewölbt in die Landschaft einfügen. Er kann Teil eines Berges sein, zum Beispiel als Erhebung am Fuß des Berges; ein Berg kann aber niemals Teil eines Hügels sein. So weit, so gut. Für die 16 aufgeführten Berge in den Bundesländern würde das bedeuten, dass sich lediglich zehn von ihnen Berg nennen dürften. In Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Hamburg, Bremen und Brandenburg ist die höchste Erhebung – es tut mir leid – nur ein Hügel.

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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