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Natur und so

Norddeutscher Grünkohl wirkt gegen Krebs

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Foto: J. Prinz

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Mist. Von allen Gemüsen wirkt möglicherweise der Grünkohl am besten gegen Krebs. Das ist natürlich super! Doch bisher nahm man immer an, dass es der Brokkoli sei, der die meisten guten Inhaltsstoffe enthält. Ich mag Brokkoli lieber. Und die Sache mit dem Grünkohl hat einen Haken. Aber von vorn: es ist ja sehr schön, das es Forschungsgruppen gibt, die solche Sachen untersuchen. In dem Fall, den ich euch heute vorstelle ging es darum, verschiedene Grünkohl-Sorten zu vergleichen, also Kohl aus den USA, Italien und Deutschland. Wenig überraschend für die Norddeutschen. Unser Kohl hat gewonnen.

Und ja, ich sage “unser”, denn auch als Rheinländer Kind, bin ich doch mittlerweile so “eingenordet”, dass ich das Gefühl habe, ich müsste den Grünkohl irgendwie verteidigen. Ja, er sieht aus wie Kuhfutter und ja, er braucht irgendwie ewig in der Zubereitung und schrumpft dann zu einem winzigen Häufchen grüner Matsche zusammen. Aber Grünkohl gehört zum Norden einfach dazu.

Foto: pixabay.com

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Jetzt zur Krebsstudie der Universitäten Bremen und Oldenburg: Von allen 40 untersuchten Grünkohlen (oder heißt es Grünkohls?) enthält der norddeutsche die besten Anti-Krebs-Wirkstoffe, nämlich besonders viele “Glucosinolate”. Das sind die Stoffe im Kohl, die in Senföle umgewandelt werden können und die in der Pflanze dafür sorgen, dass sie niemand anknabbert – also Raupen und so.

Karolins Kohlrabi hätte ein paar mehr Glucosinolate vertragen können, dann wäre er von den Raupen vielleicht nicht so durchlöchert worden.

Foto: pixabay.com

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In unserem Körper wirken die Glucosinolate beziehungsweise das Senföl offenbar vorbeugend gegen Krebs. Doch jetzt kommt’s: dazu sollte der Grünkohl roh bleiben. Da ist er, der Haken! Ich kenne leider kein Rezept für rohen Grünkohl und habe mich bisher auch noch nicht getraut, eins auszuprobieren. Liebe Blog-LeserInnen, macht ihr das doch bitte mal! Und dann schreibt uns ein Rezept in die Kommentare. Egal, ob Salat oder Grüner Smoothie, hauptsache es schmeckt. Aber nicht lügen! Sonst bleibe ich beim Brokkoli!

Und wer sich die Studie nochmal selbst ansehen möchte, findet sie hier:

Hahn (2016): Diversity of Kale (Brassica oleracea var. sabellica): Glucosinolate Content and Phylogenetic Relationships, J. Agric. Food Chem., 2016, 64 (16), pp 3215–3225

oder eine Zusammenfassung auf der Webseite der Uni Oldenburg.

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

2 Kommentare

  1. Hallo Johanna,

    ich LIEBE Grünkohl!!!
    Daher komme ich gern deiner Bitte nach Rezepten für einen Smoothie nach. Auf meinem Blog gibt es eine exotische Varianten mit Apfel, Ananas und Kiwi: http://www.kistengruen.de/wp/2015/01/exotischer-gruenkohl-smoothie/ Wenn dir das zu grün ist: Kiwi weglassen, stattdessen eine Banane dazu. Ist auch gleich viel süßer! 🙂

    Leider nicht roh (und sicherlich auch nicht ganz so gesund wie gemeinhin gern geglaubt), aber LECKER: Grünkohl-Chips! http://www.kistengruen.de/wp/2017/02/gruenkohl-chips-selbst-gemacht/
    Und noch ein Tipp für Schleckermäulchen: Grünkohl-Orangen-Eis! Gibt es in einem Milchkontor bei uns im Umland und ich freue mich jedes Jahr drauf, wenn es wieder auf der Karte steht. 🙂

    Ach ja: Ganz junge Grünkohl-Blätter verstecke ich gern auch mal im grünen Salat. Aber eher selten…

    Guten Appetit & kistengrüne Grüße
    Mel

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