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Rosinen, Sultaninen, Korinthen: Was ist der Unterschied?

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In den Supermärkten stapeln sich seit einiger Zeit die weihnachtlichen Süßigkeiten und Backzutaten. Und ich muss gestehen: Auch ich bekomme langsam Lust auf selbstgebackene Waffeln, Stollen und Früchtekuchen. „Aber ohne Rosinen!“, fordert das Kind. „Darf ich stattdessen Sultaninen nehmen oder Korinthen?“, frage ich scheinheilig. „Nee, das ist doch dasselbe!“, kommt prompt die Antwort. Ist das wirklich so? Irgendeinen Unterschied muss es doch geben, wenn die Beeren verschieden heißen, oder etwa nicht?

Traube woher kommst du

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Im Prinzip sagt ihr nichts Falsches, wenn ihr alle getrockneten Weinbeeren Rosinen nennt, denn unter ebendiesem Oberbegriff wird die Gesamtheit dieser Trockenobstart zusammengefasst. ‘Rosine’ ist aber auch die Bezeichnung für eine spezielle Traubensorte in getrocknetem Zustand. Die korrekte Bezeichnung aller getrockneten Weinbeeren richtet sich nach der Traubenart und nach der Herkunft.

  • Sultaninen werden aus verschiedenen Rebsorten gewonnen, insbesondere aber aus der Sultanatraube. Sie ist großbeerig, kernlos und besitzt eine dünne Schale. Die getrockneten Beeren sind goldgelb bis rötlichbraun. Sie stammen aus der Türkei, Kalifornien, Australien und Südafrika.

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    Korinthen sind kleiner als Sultaninen und stammen von der Rebsorte Korinthiaki, die unter anderem in Griechenland angebaut wird. Die getrockneten Beeren sind schwarzbraun bis schwarzblau und schmecken im Gegensatz zu den süßen Sultaninen eher kräftig.

  • Echte Traubenrosinen sind weder kern- noch stiellos. Die großen fleischigen Beeren werden aus den dunkelroten oder blauen Malagatrauben in Spanien getrocknet, ebenso wie aus der griechisch-türkischen Rozakitraube.

  • Der Vollständigkeit halber sei hier noch die Zibebe erwähnt. Ihr werdet sie nicht im Supermarktregal finden, denn Zibeben trocknen am Rebstock und werden zu einem süssen Wein, der Trockenbeerenauslese verarbeitet.

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    Im süddeutschen Raum und in Österreich wird der Begriff außerdem synonym für Rosine benutzt. Fall ihr mal auf einer Party mit eurem Wissen glänzen oder Kreuzworträtselsieger werden möchtet, lege ich Euch die Zibebe ans Herz. Klingt doch auch ganz schön, oder? Zibebe, Zibebe, Zibebe, …

Für den Stollen und die Abneigung des Kindes gegen Rosinen hilft mir das nichts, denn zu behaupten, es wären ja nur Zibeben im Teig, wäre irgendwie gelogen. Schließlich habe ich es auch sonst nicht so mit der südlichen Mundart. Bleibt mir also nur, zwei Teige zu kneten. Einen mit und einen ohne Rosinen. Welchem würdet Ihr den Vorzug geben?

Autorin: Karolin Küntzel

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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