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Schwere Fragen über Tiger

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Foto: pixabay.com

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„Habt ihr eigentlich schon mal was zum Tiger in eurem Blog gehabt?“, will meine Großcousine wissen. „Noch nicht“, denke ich und frage über mein äußerst vernetztes Smartphone in der erweiterten Familie nach: „Was wollt ihr über Tiger wissen?“ Die Familie ist groß und die Fragen zum Tiger sind superschlau! Warum habe ich auch keine doofen Verwandten? Ein bisschen hat mich der Ehrgeiz dann aber auch gepackt. Auf manche der Tiger-Fragen wollte ich die Antwort nämlich selber wissen.

 

 

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Haben alle Tigerbabys blaue Augen?
Ja, alle Tigerbabys haben bei der Geburt blaue Augen. Erst nach ein paar Wochen ändert sich die Augenfarbe und wird hellbraun. Eine Ausnahme sind die berühmten weißen Tiger, denn sie behalten ihre Augen ein Leben lang. Weiße Tiger sind keine richtigen Albinos, sondern so eine Art Halb-Albino. Sie haben „Leukismus“, das bedeutet: ihr Fell ist zwar weiß, aber anders als richtige Albinos haben sie keine roten Augen. Die Fellfarbe bekommen sie von ihren Eltern vererbt und das muss schon ein großer Zufall sein. Normalerweise setzt sich nämlich die normale Streifenfarbe durch.

 

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Erkennen Tigerbabys ihre Mutter an den Streifen?
Eher nicht. Wenn die kleinen Tiger geboren werden, bleibt die Mutter eine ganze Weile mit ihnen in einem Versteck. Es sind also keine anderen Tiger in der Nähe, mit denen die Tigerjungen ihre Mutter verwechseln können. Würden Tiger in Herden leben, die schnell rennen, wäre das vielleicht anders. So wie beim Zebra. Aber Tiger sind Einzelgänger und die Mutter ist der einzige Tiger, den die Jungtiere in der ersten Zeit kennenlernen. Außer ihren Geschwistern natürlich.

 

 

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Wie vermehren sich Tiger eigentlich?
Moment mal? Wenn Tiger Einzelgänger sind – wie finden sie dann andere Tiger, um sich fortzupflanzen? Das geht so: Wenn das Tigerweibchen merkt, dass es jetzt trächtig werden kann, beginnt es mit einer großen Werbe-Kampagne für sich selbst. Es kratzt alle Bäume in der Umgebung an und pinkelt überall hin. Ein Tigerkater, der vorbeikommt und das sieht (und riecht), macht sich sofort auf die Suche nach ihr. Nach der Paarung bleibt er aber nur noch ein paar Tage in der Nähe und wandert dann davon.

 

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Gibt es außer dem „Liger“ auch „Susis“?
„Liger“ entstehen, wenn man Löwen und Tiger gemeinsam hält und dann nicht aufpasst. Eigentlich dürfte es sie also gar nicht geben und ich finde: Das wäre auch gut so. Doch dann wollen meine Großcousinen wissen, ob es auch Kreuzungen zwischen Sumatra- und Sibirischem Tiger gibt – „Susis“ also. Du liebe Zeit! Ich hoffe nicht! Diese beiden leben nämlich in total verschiedenen Regionen. Kreuzungen könnten also nur in einem Zoo entstehen und das wäre schlimm. Es würde nämlich bedeuten, dass da jemand den größten Tiger der Erde (den Sibirischen) nicht vom kleinsten Tiger (dem Sumatratiger) unterscheiden könnte. Und das wäre ja schlimm für einen Zoo. Oder?

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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