Hallimasch & Mollymauk

Natur und so

So ein Most!

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Foto: K. Küntzel

Nach der Reneklodenschwemme sind es nun die Äpfel, die uns auf den Kopf und das Laubendach prasseln. Zwei Bäume mit vier Sorten stehen in unserem Schrebergarten, biegen sich bis zum Boden und werfen nun ab, was reif oder nicht mehr zu halten ist. Was macht man mit diesen Mengen? Backen, Entsaften, Einkochen! Doch obwohl ich mir extra einen Dampfentsafter gekauft habe, komme ich mit dem Verarbeiten nicht hinterher. Meine kleine Hausproduktion von Apfelprodukten reduziert die Obstmenge nur unwesentlich und wir beschließen, unsere Äpfel in professionelle Hände – die in einer Mosterei – zu legen.

Obst auf dem Kompost

Foto: K. Küntzel

Wenn wir nicht jeden Tag im Garten Äpfel auflesen waren, machten sich Wespen und Schnecken sofort über das Fallobst her. Eine große Menge landete deshalb auf dem Kompost. Zuviel für meinen Geschmack, aber irgendwann nicht mehr zu ändern. Am Anfang der Apfelernte habe ich mir noch die Mühe gemacht, alle Früchte aufzulesen, nach Hause zu schleppen, die schadhaften Stellen auszuschneiden und Apfelmus zu kochen oder Saft zu machen. Irgendwann ging das zeitlich nicht mehr und alle Einweckgläser und Flachen waren gefüllt. Deshalb suchten wir eine Mosterei, die das Obst für uns verarbeitet. Leichter gesagt als getan.

Eigen- oder Fremdsaft

Foto: K. Küntzel

Natürlich hätten wir am liebsten Saft aus unseren eigenen Äpfeln bekommen, doch es gibt in München und Umgebung offensichtlich keine Lohnmosterei. So blieb uns nichts anderes übrig als eine andere Mosterei zu suchen, die überhaupt noch Obst annimmt (es gibt dieses Jahr einfach zu viel) und wurden in der Nähe von Dachau auf dem Land fündig. Dort konnten wir unser Obst abliefern und erhielten dafür Saft, der von fremden Äpfeln stammte. Mir war das recht – solange nur die Apfelmassen verschwanden. So ernteten wir die Äpfel, an die wir herankamen, füllten alle Behältnisse, die wir hatten, und fuhren mit einem vollgeladenen Auto Samstag früh in die Mosterei.

Foto: K. Küntzel

Wir waren nicht die Einzigen. Anhänger, Einkaufswagen und Kofferräume voller Äpfel warteten vor uns darauf, entladen zu werden. Eine halbe Stunde später waren auch wir um 120 Kilogramm Äpfel leichter und bekamen einen Gutschein, für den wir im Mosterei-eigenen Shop Saft erhielten.

Die Apfelernte ist damit noch nicht beendet – nun aber wieder überschaubar. Es wird bei uns noch eine ganze Weile Apfelstrudel oder Apfel-Crumble geben und Pausenäpfel für das Kind. Und dann? Dann sehen wir weiter, denn da steht ja noch der Birnbaum …

Autorin: Karolin Küntzel

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

2 Kommentare

  1. Meine Frage ist ganz einfach: Wie heisst denn dann die Mosterei?

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