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Natur und so

Uralt: Der Pfeilschwanzkrebs

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Foto: J. Prinz

Pfeilschwanzkrebse sehen aus, als kämen sie aus einer anderen Zeit. Oder wenigstens von einem anderen Planeten. Und irgendwie stimmt das auch: Denn die Tiere, die wirken, als könnten sie in einem Alienfilm mitspielen, gab es schon vor grob 485 Millionen Jahren – und damals sah die Erde ja tatsächlich etwas anders aus als heute. Fossilien belegen, dass sich der Körper der Pfeilschwanzkrebse seit damals auch nicht groß verändert hat.

Foto: pixabay.com

Pfeilschwanzkrebse leben im Meer. Sie kommen in tropischen Meeren vor und bevorzugen dort die eher flachen Bereiche. Wobei „flach“ immer noch mehr als 30 Meter sind. Der Körperbau errät es eigentlich schon: Der Lebensraum ist der sandige Meeresboden, über den die Tiere hinwegkriechen, während ihr Panzer sie von oben schützt. Auf der Suche nach Nahrung wie Muscheln ist das doch recht nützlich.

 

Foto: pixxabay.com

Allerdings können Pfeilschwanzkrebse noch mehr: Bei Gefahr rollen sie sich ein und wenn sie ihren Körper schnell vor und zurück biegen, können sie sich in den Sand eingraben.

Wenn sie laufen, hinterlassen sie manchmal ganz typische Schleifspuren, von denen es sogar fossile Nachweise gibt.

 

Foto: pixabay.com

Wohin die Pfeilschwanzkrebse systematisch gehören, ist noch nicht so ganz klar. Sicher ist: Sie gehören zu den Gliederfüßern. Und innerhalb dieser Gruppe zu den so genannten Kieferklauenträgern. Sie sind also schon mal verwandt mit Skorpionen, Weberknechten und Milben. Möglicherweise sind sie, zoologisch gesehen, eine Schwestergruppe der Spinnentiere. Aber genaueres ist noch nicht sicher erforscht.

Die Richtung scheint aber schon mal zu stimmen. Denn ähnlich wie Spinnen, haben auch Pfeilschwanzkrebse für das Verständnis vieler Menschen „viele“ Augen: sechs um genau zu sein – also drei Augenpaare. Ich sag’s ja: Pfeilschwanzkrebse wirken auf uns irgendwie „außerirdisch“. Sie sind aber waschecht „von hier“.

 

 

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

Ein Kommentar

  1. Faszinierend. 485 Millionen Jahre!!! Danke für die Infos zu dieser tollen Tierart!!

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