Puh. Nach Karolins letzem Beitrag über den Spinnenläufer hatte ich das Bedürfnis über niedliche, flauschige Tiere zu schreiben. Irgendwas, das wenig Beine hat und sich kaum bewegt. Und während ich hier sitze und froh bin, dass wir keinen Keller haben, erzähle ich euch was über eines der flauschigsten Tiere überhaupt: den Koala. Der bewegt sich auch kaum und erschreckt einen daher auch nicht so. Doch warum schlafen Koalas eigentlich so viel?
Das Schlafpensum ist nämlich wirklich enorm: Koalas schlafen etwa 20 Stunden pro Tag. Stellt euch das mal vor: vier Stunden wach, zwanzig verpennt auf einem Baum.
Wie so Vieles in der Natur, das uns komisch vorkommt, hat natürlich auch der Schlaf des Koalas einen sinnvollen Hintergrund. Und der liegt in der Nahrung. Koalas ernähren sich von einigen wenigen Eukalyptus-Arten. In ihrer australischen Heimat gibt es eine ganze Menge Eukalyptus, doch die Koalas sind wählerisch. Das hängt damit zusammen, dass in den Blättern der Pflanze Giftstoffe enthalten sind und die Koalas sich ihre Nahrung deshalb extra-bewusst aussuchen. Dazu sind sie bevorzugt in der Nacht unterwegs. Tagsüber findet man sie dann meist schlafend in einer Astgabel.
So ungefähr alles am Körper des Koalas ist auf seine besondere Blätternahrung ausgerichtet. Die riesigen Krallen halten ihn oben am Baum, doch er kann mit ihnen auch einzelne Blätter greifen. Koalas brauchen immer eine Weile, bis sie sich entschließen, das abgepflückte Blatt auch zu fressen. Sie suchen sich alte Blätter aus, weil die Eukalyptus-Giftstoffe dort nicht mehr so konzentriert sind. Und wenn sie dann fressen, geht das Ganze äußerst gründlich vonstatten. Koalas kauen und kauen und kauen. Ihre Zähne sind so gemacht, dass sie die Blätter gründlich zu Brei verarbeiten und so viel Flüssigkeit wie möglich herausziehen.
Anschließend folgt eine äußerst langsame Verdauung. Das geht auch nicht anders, denn die Blätter des Eukalyptus enthalten ziemlich wenig Energie. Wenn der Koala da das Maximum rausholen will, muss er die Blätter möglichst lange im Darm behalten. (Der Blinddarm eines Koalas ist übrigens mehr als zwei Meter lang und hilft bei der Verdauung.) Und da auch mit gründlichem Kauen und langer Verdauung nur wenig Energie aus so einem Blatt herauszuholen ist, schläft der Koala eben viel, um Energie einzusparen.
Und falls ihr euch jetzt fragt, warum der Koala nicht einfach was anderes frisst: das ist wohl ein Wunder der Natur. Wäre ich ein Koala, würde ich auch giftige Blätter fressen, wenn ich es doch könnte. Die will dann wenigstenst keine anderes Tier haben und für mich wäre immer genug Nahrung da. Ganz schön schlau der Koala!
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8. Juli 2017 um 13:59
weil gott sie so errschaffen hat !