Auf dem Weg in den Urlaub fuhren wir an einer Pferdekoppel vorbei. Darauf standen mehrere Pferde, die eine Decke übergelegt hatten. Das ist an sich nichts Besonderes, bis auf die Tatsache, dass das Muster der Decken Zebrafell imitierte. „Wie lustig“, dachte ich, „Tarnpferde!“ Inzwischen bin ich schlauer und weiß, dass das Streifenmuster die Tiere vor schmerzhaften Bremsenstichen schützt. Dazu gibt es inzwischen sogar mehrere Studien.
Und um die geht es heute.
Uni oder gestreift?
Wissenschaftler der University of California haben auf einem Pferdehof, auf dem sowohl Pferde als auch Zebras gehalten werden, Videoaufnahmen von den Tieren gemacht. Dabei fanden sie heraus, dass die Zebras ebenso von Bremsen umschwirrt wurden wie die Pferde. Allerdings konnten die lästigen Insekten nicht besonders gut auf den Zebras landen. Die Auswertungen zeigten, dass sie im Landeanflug derart von den Streifen verwirrt wurden, dass sie entweder haarscharf am Tier vorbeisausten oder gegen es prallten. Beim Pferd hatten sie dagegen keine Schwierigkeiten zu landen, zu beissen und Blut zu saugen.
Wer bin ich? Pferd oder Zebra?
Um das Ergebnis des Feldversuchs zu untermaueren bekamen die Pferde im zweiten Teil der Untersuchung eine Decke mit Zebramuster übergelegt und die Zebras eine einfarbige Decke, die ihre Streifen verdeckte. Und tatsächlich landeten die Bremsen nun häufiger auf den getarnten Zebras als auf den streifigen Pferden. So gesehen sind Pferdedecken im Zebra-Look kein modischer Schnick-Schnack, sondern eine wirksame Methode, die Tiere vor Insekten zu schützen.
Eine andere Studie der University of Bristol kam zu einem ähnlichen Ergebnis. Ihr zufolge helfen auch andere schwarz-weiß Muster bei der Insektenabwehr, wie zum Beispiel horizonale Streifen oder Karos. Was genau die Insekten bei diesen Mustern jedoch davon abhält, auf dem Pferd zu landen, ist noch nicht abschließend geklärt.
Die Studie der University of California könnt ihr hier nachlesen:
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0210831
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