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Warum haben Zebras Streifen?

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Foto: K. Küntzel

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Löwen sind einfarbig, Zebras haben Streifen. Das ist von der Evolution so gewollt, muss dem Tier also einen Vorteil bieten. Darin ist sich auch die Wissenschaft einig. Trotzdem konnte die Frage nach der Funktion der Zebrastreifen noch nicht abschließend geklärt werden. Hier sind die derzeitigen Erkenntnisse und Theorien:

Gestreift = getarnt

Dass ein schwarz-weißes Zebra in der afrikanischen Savanne besonders gut getarnt ist, könnte man bestreiten. Und doch ist es so, zumindest wenn man nicht das Einzeltier, sondern die Herde betrachtet. Ein einzelnes Zebra fällt auf, ein einzelnes Zebra innerhalb der Herde nicht. Diese Erfahrung macht auch der Löwe, wenn er auf Zebras Jagd macht. In flirrend heißer Luft kann er in der geballten Zebrastreifen-Masse kein Einzeltier identifizieren und angreifen. Aufgeben wird er deshalb nicht. Seine Strategie lautet: Herde hetzen, Tier separieren, zuschlagen. Erfolg hat er nur, wenn ein Tier der Herde nicht mehr folgen kann und zurückbleibt.

Wo fange ich an, wo höre ich auf?

Foto: K. Küntzel

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Ein ähnliches Problem hat auch die Tse-Tse-Fliege. Die Steifen verwirren sie derart, dass sie nicht entscheiden kann, wo das Zebra anfängt und wo es aufhört. So ein unsicherer Landeplatz wird gemieden und das Zebra bleibt zumindest vor Insektenstichen dieser Art verschont.

Mal ist es heiß, mal ist es kalt

Das auffallende Fellmuster fungiert als eine Art Temperaturregler. Wie das? Schwarze Flächen erhitzen sich schneller als weiße. Das ist bei Zebrastreifen nicht anders. Steigt die warme Luft über den schwarzen Fellpartien nach oben, rückt kältere Luft nach. Es entsteht ein Sog und es bilden sich Verwirbelungen, die das Fell etwas kühlen. Zwischen den Streifen können Temperaturunterschiede von bis zu 20 Grad Celsius herrschen.

Mama, wo bist du?

Neugeborene erkennen ihre Mutter an den Streifen des Schulterdreiecks. Das ist der Bereich, in dem die Querstreifen der Vorderläufe auf die Längsstreifen des Rumpfes treffen. Dieses Schulterdreieck ist individuell verschieden, quasi eine Art Fingerabdruck der Mutter. Die Neugeborenen werden direkt nach der Geburt auf dieses Erkennungszeichen geprägt.

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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