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Wale sind keine Fische

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Foto: pixabay

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Ich wollte das schon lange mal laut sagen: Wale. Sind. Keine. Fische. Das kann man gar nicht oft genug wiederholen. Deshalb will ich das Wort „Walfisch“ ab sofort von niemandem mehr hören. Jemals! Die Unterschiede sind einfach zu offensichtlich. Erzählt das bitte rum, ja?

Wale haben Lungen 

Wale können unter Wasser schwimmen, müssen dafür aber die Luft anhalten. Sie haben Lungen, so wie wir und können Sauerstoff zwar aus der Luft entnehmen, nicht aber aus Flüssigkeiten. Wenn sie zu lange unter Wasser bleiben, ertrinken sie also. Das Nasenloch der Wale befindet sich oben auf ihrem Kopf, was praktisch ist, denn so müssen sie den Kopf nicht viel bewegen, wenn sie an die Wasseroberfläche kommen. Wenn sie auftauchen, befindet sich das Nasenloch automatisch an der höchsten Stelle.

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Fische haben Kiemen

Fische haben keine Lungen, sondern Kiemen: gut durchblutete Gewebe, die unter einem harten Kiemendeckel an der Seite des Fischkopfes sitzen. Der Fisch entzieht dem vorbeiströmenden Wasser den nötigen Sauerstoff. Fische können also unter Wasser atmen.

Fische legen Eier

Wenn Fische Nachwuchs bekommen, legen sie Eier – manchmal bis zu mehreren Millionen. Männliche Fische stoßen große Samenwolken aus, die über die Eier treiben und diese befruchten. Die geschlüpften Fischlarven haben zunächst einen sackartigen Körperanhang, den Dottersack, von dem sie sich die erste Zeit ernähren. Später fressen sie dann Wasserflöhe und andere winzige Tiere.

Wale legen keine Eier

Junge Wale fressen erst mal gar nichts Festes, sondern trinken Milch. Denn Wale sind Säugetiere. Die erwachsenen Tiere gebären lebende Junge, ohne vorher ein einziges Ei zu legen! Toll oder? Die Tragzeit kann dabei, je nach Walart, bis zu 11 Monate dauern. Ein junger Wal kann sofort schwimmen und wird gleich nach der Geburt von der Mutter oder einigen Artgenossen zur Wasseroberfläche geleitet – für den ersten Atemzug.

Die Flossenfrage

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Wenn ein Fisch schwimmt, bewegt sich seine Schwanzflosse von links nach rechts. Haie schwimmen so. Die Schwanzflosse des Wals hingegen, die Fluke, schlägt von oben nach unten. Das ist zum Beispiel beim Delfin der Fall.
Taucher interessieren sich dafür, wie sich die Flossen bewegen, wenn ihnen ein Tier mit dreieckiger Rückenflosse entgegenkommt, Schließlich haben sie ein nachvollziehbares Interesse daran, Fisch und Wal zu unterscheiden.

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Doch auch, wenn ihr nicht zu den aktiven Tauchern gehört, wisst ihr nun, warum ich bei dem bösen Wort “Walfisch” immer zusammenzucke. Dem nächsten, der das zu euch sagt, schickt ihr den Link zu diesem Artikel, ja?

 

 

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

6 Kommentare

    • Äh… wir sind Mädels. Aber das “Moin” stimmt. Auch wenn eine von uns gerade im süddeutschen Exil wohnt.

      Viele Grüße
      Johanna

  1. Aber: Stammen Wale nicht von den Fischen ab (wie wir Menschen auch)? Dass sie dennoch keine Fische sind, ist also nur Willkür der Systematik.

    • Jein. Es stimmt schon: Wie alle Säugetiere stammen auch die Wale von den „ersten Wirbeltieren“ ab, die noch im Wasser lebten. Diese frühen „Fische“ sind aber nicht dieselbe Tiergruppe wie die heutigen, modernen Fische – und die sind hier gemeint. Trotzdem ist es richtig: Geht man in der Entwicklungsgeschichte nur weit genug zurück, landet man wieder im Wasser. Die Wale haben sogar eine Extraschleife gedreht: Vom Wasserlebewesen zum Landtier mit vier Füßen und später wieder zurück ins Wasser, wo im Laufe der Evolution die Beine verlorengingen und sich Flossen bildeten.

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