Hallimasch & Mollymauk

Natur und so

Doch. Den Eselhasen gibt es wirklich.

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Foto: pixabay.com

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Eigentlich wollte ich ja was über den Unterschied zwischen Hasen und Kaninchen schreiben. Aber dann stieß ich bei der Recherche auf was ganz anderes. Ich entdeckte ein Säugetier, das ich bisher noch nicht kannte, das ich aber sofort supercool fand: den Kalifornischen Eselhasen.

Solche Tiere kann man einfach nicht erfinden. Guckt euch doch nur mal diese Ohren an! Die müssen einfach für irgendwas gut sein, sonst wären sie unpraktisch. Ich habe nachgelesen und festgestellt, dass der Eselhase fantastische Sachen kann.

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Ohren als Klimaanlage

Seine Ohren sorgen dafür, dass der Körper nicht überhitzt. Wenn der Hase rennt, werden die Ohren gut durchblutet und vor allem: wärmer. Normalerweise sind sie nur ein paar Grad Celsius wärmer als die Umgebungstemperatur, doch nach 6 Minuten Rennen, werden die Ohrmuscheln fast 30°C heiß. Die Blutgefäße geben die überschüssige Wärme nach außen ab und haben schon nach 20 Minuten Ruhezeit ihre Ursprungstemperatur.

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Ohren als Verwirrtaktik

Wenn alles gut geht, bewahren die Riesenohren den Eselhasen eines Tages vor dem Gefressenwerden. Ein Forschungsteam hat festgestellt, dass ein flüchtender Eselhase ständig seine Kopfhaltung verändert: Mal hält er den Kopf hoch, mal tief, mal hält er das linke Ohr nach oben, dann wieder das rechte, manchmal auch beide oder gar keins.

Verwirrend? Das finden die Fressfeinde des Eselhasen auch. Dieses ganze Hin und Her mit den Ohren ist schlecht einzuschätzen und dann haben die Ohrspitzen auch noch so eine markante schwarze Spitze. Die blitzt schön deutlich auf und verleitet zum Hinterherlaufen. Doch wenn der Hase dann einen Haken schlägt, kann es schon mal passieren, dass ein Raubtier aus Versehen in die falsche Richtung läuft.

Also ehrlich. Ich bin echt froh, dass ich den Eselhasen entdeckt habe. Im Moment ist er mein neues Lieblingstier. Welche kuriosen Tiere habt ihr in letzter Zeit gesehen?

 

Die Forschungsergebnisse zu den Superohren findet ihr übrigens hier:

Jan F. Kamler and Warren B. Ballard (2006): Ear Flashing Behavior of Black-tailed Jackrabbits (Lepus californicus); The American Midland Naturalist 155(2):402-403. 2006

Richard W. Hill , Donald P. Christian , James H. Veghte (1980): Pinna Temperature in Exercising Jackrabbits, Lepus californicus; Journal of Mammalogy, Volume 61, Issue 1, 20 February 1980

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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