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Natur und so

Ist das Reh die Frau vom Hirsch?

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Foto: J. Prinz

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Ich war am Wochenende bei der Eröffnung der neuen Naturkunde-Ausstellung im Museum im Ritterhaus in Offenburg. Das Konzept der Ausstellung basiert auf typischen Kinderfragen rund um die Natur und eine davon kriege ich manchmal auch von Erwachsenen gestellt: Das männliche Reh heißt Hirsch – oder?

Es herrscht Verwirrung im Wald. Nicht bei den Tieren natürlich, die wissen in der Regel, mit wem sie verwandt oder verheiratet sind. Doch die Menschen, die einen Blick erhaschen können, haben häufig Schwierigkeiten unsere heimischen Rehe…äh…Hirsche…na Dings…zu unterscheiden.

Foto: pixabay.com

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Reh + Rehbock = Kitz

Das Reh ist nicht die Frau* vom Hirsch, sondern vom Rehbock. Der ist im Vergleich zu seinem größeren Verwandten regelrecht zierlich. Rehe und Rehböcke sehen sich ziemlich ähnlich. Sie haben einen ähnlichen Körperbau und fast die gleiche Größe. Das kennzeichnende Merkmal der Rehböcke ist ihr Geweih, das aussieht wie leicht verzweigte, senkrechte Spieße. Wenn sich Rehe und Rehböcke zusammentun, entstehen Rehkitze.

(*Mir ist klar, dass „Frau“ ein Begriff ist, der eher auf Menschen passt, aber der Anschaulichkeit halber bleibe ich jetzt mal bei der ungenauen Form.)

Foto: pixabay.com

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Hirsch + Hirschkuh = Hirschkalb

Die Frau vom Hirsch heißt nicht Reh, sondern Hirschkuh. Sie ist deutlich größer als ein Reh – und zwar je nach Hirschart sogar größer als beide Reh-Geschlechter. Ihr Mann, der Hirsch, trägt ein Geweih, das weit verzweigt und ausladend wächst. Wenn schon die Hirschkuh größer ist, als ein Rehbock – der Hirsch ist es erst Recht. Sein Weibchen erkennt er mit großer Sicherheit, auch wenn für uns Menschen Hirschkühe und weibliche Rehe sehr ähnlich aussehen. Der Nachwuchs von Hirsch und Hirschkuh heißt Hirschkalb.

Wer in der Nähe von Offenburg wohnt, sollte unbedingt einen Blick in die neue Ausstellung „Wald – Land – Fluss“, des Museums im Ritterhaus werfen. Da finden sich noch mehr Antworten auf solche Fragen und ein Reh gibt es dort auch zu sehen. Eigentlich sogar zwei, wenn man das Jungtier mitzählt. Wie hieß das nochmal beim Reh?

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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