Hallimasch & Mollymauk

Natur und so

Jaguar, Leopard, Gepard – Wo ist der Unterschied?

| 8 Kommentare

Foto: pixabay.com

In den Texten für mein aktuelles Kindersachbuch geht es um Tiere. Was sonst? Speziell geht es um ein Faultier, das Ausschau nach gefährlichen Jägern hält – zum Beispiel nach Jaguaren. Und schon bin ich gedanklich im Fellfarben-Karussell angekommen. Es gibt ja so viele große Raubkatzen mit sandfarbenem Fell und dunklen Mustern. Der Jaguar ist so eine und der Leopard auch. Gleich darauf fällt mir noch der Gepard ein und deshalb gibt es heute eine Anleitung, wie man die ganzen gefleckten Katzen eigentlich unterscheidet.

 

Foto: pixabay.com

Der Jaguar

Am schwierigsten scheint die Unterscheidung von Jaguar und Leopard zu sein. Das liegt  daran, dass sich ihr Fellmuster sehr ähnelt. Den Jaguar erkennt ihr aber auch an anderen Merkmalen: diese Katzen sind, nach Löwe und Tiger, die drittgrößten Großkatzen der Welt. Der Kiefer des Jaguars hat aber von allen die größte Beißkraft. Dementsprechend ist auch die Kiefermuskulatur stark ausgebildet. Jaguare haben einen vergleichsweise breiten Kopf und an den Seiten ausgeprägte Muskelpartien. Ihr Fell hat die typischen Flecken und wenn ihr euch nicht sicher seid, schaut auf die “Ringe”! Die haben innen häufig Tupfen.

Foto: pixabay.com

Der Leopard

Leoparden kommen überall dort vor, wo Jaguare nicht vorkommen – grob gesagt. Also in sehr vielen Gegenden, aber nicht in Südamerika. Der Leopard ist zierlicher gebaut, als ein Jaguar, seine Beine sind länger und sein Kopf wirkt an den Seiten schmaler. Ich persönlich finde ja, dass auch das Leopardenmaul weniger breit aussieht, aber das hängt auch ein bisschen von der Unterart ab. Die Fellflecken geben einen guten Aufschluss darüber, ob man einen Leoparden vor sich hat, oder nicht: die “Ringe” sind innen hell und schließen keine Tupfen ein. (Übrigens: der “Schwarze Panther” kommt sowohl bei Leoparden, als auch bei Jaguaren vor.)

Foto: pixabay.com

Der Gepard

Über die Genetik der Geparden haben wir schon mal was gehört, als es um den “genetischen Flaschenhals” ging. Sie sind wahnsinnig schnelle Läufer, die im Gegensatz zu Leopard und Jaguar ihre Krallen nicht einziehen können. Ihr Fell hat eine ähnlich helle Grundfarbe, wie das der anderen beiden Katzen, allerdings kein Ringelmuster. Die Flecken der Geparden sind genau das: zusammenhängende Flecken. Besonders chrakteristisch sind die dunklen Linien vom Auge zum Maul. Und beim Geparden gibt es zwar keinen Schwarzen Panther, aber dafür eine Sonderform, bei der das Fell auf dem Rücken eine Art Streifenmuster hat: den Königsgeparden.

Natürlich gibt es zwischen den drei Katzenarten noch andere gravierende Unterschiede, unter anderem im Verhalten und der Jagdtaktik. Aber für heute beschränken wir uns mal aufs Äußere. Ich fasse zusammen: Jaguar – Ringe mit Tupfen innen; Leopark – Ringe ohne Tupfen innen; Gepard – Tupfen ohne irgendwelche Ringe. Aber nagelt mich nicht drauf fest! Varianten gibt es schließlich überall.

Print Friendly, PDF & Email
Letzte Artikel von Johanna Prinz (Alle anzeigen)

Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

8 Kommentare

  1. Guter beitrag
    Dankeschön aus Lübeck

  2. Danke schön für diesen kurzen, es auf den Punkt gebrachten Vergleich. LG

  3. vielen Dank, so habe sogar ich es kapiert

  4. Der Gepard hat auch Melanismus als eine seiner seltenen Farbmorphen.
    Ein melanistischer Gepard in Sambia wurde von Vesey Fitzgerald in Begleitung eines gefleckten Geparden gesehen

    Schwarzlinge sind allerdings beim Gepard extrem selten

  5. War ne coole, kurze Erklärung und sehr interessant ^^

  6. Super prägnant, einprägsam,ich danke vielmals für diesen guten und so sympathisch geschriebenen Artikel!

  7. Vielen Dank! Jetzt habe ich es verstanden und kann die Schleichtiere meiner Kinder nun endlich richtig benennen.

Schreibe einen Kommentar zu Christoph Wallacher Antworten abbrechen

Pflichtfelder sind mit * markiert.



*