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Melanin und Melatonin – wo ist der Unterschied?

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Ich bin müde. Und es ist keine Wissenschaft, herauszufinden, dass das vermutlich daran liegt, dass ich den ganzen Tag im Büro sitze und kein Tageslicht sehe. Man kennt das ja: kaum bricht die so genannte “dunkle Jahreszeit” an, fangen alle an zu gähnen und erzählen was von Wintermüdigkeit. Manchmal hört man sogar Begriffe wie “Melatonin” durch die Gegend schwirren. Oder war es “Melanin”? Dieses Zeug jedenfalls, das beim Menschen den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst. Das andere hatte was mit dem Sommer zu tun, oder? Wie war das jetzt nochmal: Melanin, Melatonin … was macht was?

Melatonin: für den Schlaf

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Das was um diese Jahreszeit im Gespräch und damit für meine Müdigkeit relevant ist, ist das Melatonin. Unser Körper produziert es, wenn es dunkel wird. Oder anders herum: stehen wir im hellen Licht herum, hemmt das die Melatonin-Bildung.

Melatonin ist wichtig, denn es steuert unseren Schlaf. Kennt ihr diese Empfehlung, dass man vor dem Einschlafen schon mal das Licht dimmen soll? Das wird deshalb empfohlen, weil es dem Körper schon mal ein Schlafsignal gibt. Schlafen wir dann ein, steigt der Melatoninspiegel weiter an und wir treten in die Tiefschlafphase ein, die wir zur Erholung brauchen.

Ältere Menschen produzieren weniger Melatonin und schlafen deshalb auch weniger. Im Winter, wenn auf die Netzhaut unserer Augen weniger Licht fällt, deutet der Körper das offenbar falsch als “Schlafenszeit”. Dann hilft manchmal eine Tageslichtlampe oder gezielte Spaziergänge während es draußen noch hell ist.

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Melanin: als Hautschutz

Was die wenigsten von uns im Moment in großen Mengen mit sich herumschleppen ist das Melanin. Dieses Pigment kommt in unserer Haut (aber auch in unseren Haaren) vor und schützt uns vor zu großer Sonneneinstrahlung. Habt ihr euch schon mal gefragt, wieso eure Freunde im Sommer immer sofort braun werden und ihr so überhaupt nicht? Oder bin ich mit dieser Frage alleine?

Hier ist die Lösung: der Hauttyp eines Menschen hängt davon ab, welche Zusammensetzung verschiedener Melanine in seiner Haut vorkommen. Trifft die UV-B-Strahlung der Sonne auf die Hautoberfläche, reagiert der Körper mit dem Bilden dunkler Pigmente. Das schützt und wandelt die Strahlung (welche richtige Strahlungsschäden verursachen könnte) in einfache Wärme um. Dadurch bekommen wir – wenn es gut läuft – weniger Hautkrebs.

Bei einigen Menschen geht das mit der Melaninproduktion ganz schnell, bei anderen eher langsam. Wer im Sommer also lange blass bleibt, hat einfach eine andere Steuerung in der Melaninproduktion. Wie ist das denn bei euch so? Habt ihr auch im Winter zuviel Melatonin und im Sommer zu wenig Melanin? Oder bin das wieder nur ich?

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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