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Siebenschläfertag: Wie wird das Wetter?

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Heute ist Siebenschläfertag und so manch einer wird den Blick hierzulande sorgenvoll Richtung Himmel heben und befürchten…, ja, was eigentlich? Dass das Wetter die nächsten sieben Wochen so bleibt! Oh ja oder doch eher oh je? Ich jedenfalls mache mir da schon so meine Gedanken, denn während ich das schreibe, gießt es seit Stunden in Strömen und ein Gewitter nach dem anderen zieht über unser Haus hinweg. Sieben Wochen möchte ich das nicht aushalten, doch wer sagt eigentlich, dass das so sein muss?

Die Bauern und ihre Regeln

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Bauernregeln gibt es viele und man sollte meinen, wer mit seiner Ernte auf Gedeih und Verderb dem Wetter ausgeliefert ist, weiß es ganz genau. Und tatsächlich gibt es zum Siebenschläfertag ein ganzes Potpourri an Bauernregeln, die aber alle auf dasselbe hinauslaufen: „Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.” Im besten Falle heißt das: „Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne.” Momentan sieht es aber eher danach aus: „Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass.” Na, prima! Je nachdem, wie das Wetter heute also bei euch ist, könnt ihr hoffen, dass die Regel stimmt oder zum Glück doch nicht zutrifft. Was sagen denn die Meteorologen?

Die Antwort gibt der Jetstream

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Aha! Und was ist das, bitte schön? Der Jetstream, in unserem Fall der Polar-Jetstream, ist ein Starkwind, der sich in acht bis zwölf Kilometer Höhe von Westen nach Osten um den Globus bewegt. Er beeinflusst die Zugrichtung von Hoch- und Tiefdruckgebieten und damit die Großwetterlage in Europa. Verläuft der Jetstream eher nördlich, gibt es in Mitteleuropa eine Hochdruckwetterlage und damit schönes Wetter. Saust der Starkwind weiter südlich um den Globus, können sich Tiefdruckgebiete ausbreiten und für schlechtes Wetter sorgen. Dass diese Wetterlage nun genau sieben Wochen bestehen bleibt, darauf wird sich allerdings kein Wetterfrosch festlegen. Fakt ist aber, dass der Verlauf des Jetstreams Ende Juni, Anfang Juli über einen längeren Zeitraum hinweg konstant bleibt und somit wetterbestimmend ist.

Alte Regel – neuer Kalender

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Betrachtet man nicht den Siebenschläfertag selbst, sondern die erste Juliwoche trifft die Bauernregel statistisch gesehen für Süddeutschland zu 60–70 Prozent zu, in München behält sie sogar in 80 Prozent aller Fälle recht. Nur im Norden klappt es nicht so gut mit der Vorhersage. In Hamburg liegt die Wahrscheinlichkeit nur bei rund 50 Prozent. Der Hanseat steht also entweder im Regen oder nicht. Ganz Genaue könnten jetzt einwenden: Anfang Juli ist aber nicht der 27. Juni und damit gar nicht Siebenschläfertag. Ja und nein! Denn die Bauernregel gab es schon vor der gregorianischen Kalenderreform, die Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 durchführte und damit den bis dahin gültigen Julianischen Kalender korrigierte. Plötzlich fehlten zehn Tage, denn auf den 4. Oktober folgte in diesem Jahr direkt der 15. Oktober. Der Siebenschläfertag läge heutzutage also eigentlich am 7. Juli und nicht am 27. Juni. Ist euch das Wetter heute also zu mies, hofft auf Besserung in zehn Tagen oder verbringt euren Urlaub gleich im Norden mit einer Fifty-Fifty-Chance auf Sonnenschein.

Ach so: Wie der Siebenschläfertag zu seinem Namen kam und was das mit dem Tier gleichen Namens zu tun hat, darüber blogge ich in meinem nächsten Beitrag.

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Autor: Karolin Küntzel

Jahrgang 1963, ist freiberufliche Autorin, Dozentin und Kommunikationstrainerin. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement in Berlin und war lange Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Seit 2006 ist sie selbstständig, unterrichtet und schreibt Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Ihre Wissbegier hat sie quasi zum Beruf gemacht. Sie lebte mehrere Jahre alleine in einem Haus im Wald, mehrere Wochen mit einer kleinen Crew auf einem Schiff auf dem Atlantik und bezeichnet sich selbst als überzeugte Rausgängerin. Sie sieht gerne unter Steinen nach. Mehr Infos unter: www.karibuch.de

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