Hallimasch & Mollymauk

Natur und so

Vögeln beim Nestbau helfen

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Neulich auf dem Weg nach Hause: auf dem Parkplatz gegenüber pöbeln sich zwei Amseln an. Laut. In Menschen-Worten hätte das wohl etwa so geklungen: “Komm doch her, wenn du dich traust.” – “Ach ja? Komm du doch! Das hier ist mein Platz !” – “Nein, meiner!” – “Meiner!” Nach ein paar Minuten Angeblaffe zog schließlich einer der Kontrahenten von dannen und ich wusste: die Brutzeit geht los. Irgendwo sitzen jetzt sicher zwei Amseldamen beim gemeinsamen Wurmsuchen und lassen ihre Männer klären, wo die Reviergrenzen sind. Anschließend bauen dann alle friedlich ein Nest. Ob man ihnen dabei irgendwie helfen kann?

 

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So unterschiedlich wie die Vögel sind auch ihre Nester. Manche Arten, die wir in unseren Gärten sehen, bauen rustikale Nester aus Ästen, andere verweben zartes Moos mit Tierhaaren zu weichen Kissen mit Mulde. Erinnert ihr euch noch an Karolins Beitrag über das Ganzjährige Vogelfüttern? An dieser Diskussion wird schon klar, dass viele Menschen den Vögeln in ihrem Garten helfen wollen. Warum also nicht auch mal was für gute Nistbedingungen tun?

Viele von uns haben allerdings keinen Garten, in dem sie Nistkästen aufhängen können. Doch es geht auch einfacher: indem man Nistmaterial bereitstellt. Das geht auch auf dem Balkon, dem Fensterbrett oder an einer geeigneten Stelle in freier Natur.

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Einzige Voraussetzung: bloß nichts aus Plastik oder stabilen langen Fäden. Vögel bauen ihre Nester ja aus allem möglichen und leider auch aus Verschnürungen oder dünnen Fäden, die nicht reißen. Dabei besteht aber die Gefahr, dass die Tiere sich verheddern oder gar strangulieren. Achtet also darauf, dass ihr solche Sachen aussortiert.

Für den Rest könnt ihr einen katzensicheren Ort suchen und dort Material auslegen, dass sich besser eignet. Tierhaare zum Beispiel. Habt ihr einen Hund oder eine Katze, die regelmäßig gekämmt werden müssen? Dann legt doch die ausgekämmten Haare einfach draußen in eine flache Schale oder den Blumenkasten. Naturbelassene Wollflocken gehen auch.

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Wenn es in eurer Nähe einen Bauernhof gibt, könntet ihr dort nach feinen Hühnerfedern fragen. Zur Not reicht es aber sogar, wenn ihr diese winzigen Einzelfedern rauslegt, die immer so “zufällig” im Eierkarton aus dem Supermarkt auftauchen. Auch eine Handvoll Heu aus dem Haustierbedarf kann heimischen Vögeln helfen, ein Nest zu bauen. Ebenso dünne Reisigzweige oder trockenes Moos.

Vielleicht habt ihr Glück und die Vögel in eurer Umgebung kapieren schnell, dass es auf eurem Balkon/im Blumenkasten/am Beet zur Straße was zu holen gibt. Weitere Tipps und eure Erfahrungen könnt ihr uns gerne mal als Kommentar unter diesen Beitrag schreiben!

 

 

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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