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Natur und so

Vogel mit Verstecke-Gedächtnis

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Foto: pixabay.com

Vielleicht erinnert ihr euch noch: Wir hatten mal einen Blogbeitrag von Karolin, in dem es darum ging, dass Eichhörnchen im Herbst Nahrungsverstecke anlegen – und sich später nicht so richtig merken können, wo die sind. Als ich neulich die ersten Blätter fallen sah, war klar: Der Herbst kommt. Und mit ihm das große Nahrungsammeln. Wir schauen uns heute mal ein Tier an, das (genau wie ein Eichhörnchen) im Herbst Nahrung für den Winter versteckt. Doch im Gegensatz zum Eichhörnchen kann dieses Tier sich seine Verstecke auch noch merken. Es geht um den Eichelhäher.

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Auch den kennen wir schon aus dem Blog. Karolin hat ihn beim Waldspaziergang getroffen. Und bei den Rabenvögeln, die nicht schwarz sind, hatten wir ihn auch schon mal. Irgendwo im Blog steht auch schon, dass der Name Eichel-häher auf die Eicheln hinweist, die der Vogel so gerne frisst – und versteckt. Eichelhäher sind schlau. Sie sammeln im Herbst Baumfrüchte wie Bucheckern oder … naja … Eicheln und horten sie für den Winter. Besonders dabei: Beim Verstecken der Beute, schauen sich Eichelhäher besonders gut um. Sie wollen nämlich verhindern, dass sie beobachtet werden. Erst recht nicht von Artgenossen. Nicht, dass noch einer die Nüsse klaut!

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Ein Eichelhäher frisst pro Winter etwa 2.000 Eicheln und Bucheckern, doch er legt bis zu 10.000 Nahrungsverstecke an. Und das Tollste: Im Gegensatz zum Eichhörnchen, das seine Nahrung eher zufällig wiederfindet, kann der Eichelhäher sich alle Positionen seiner Verstecke merken. Das hat den Vorteil, dass er bei Bedarf nicht erst lange suchen muss. Stattdessen fliegt er ein Versteckt gezielt an, packt blitzschnell die Nahrung und verschwindet sofort wieder. Das geht wahnsinnig schnell, obwohl die Nahrung im Boden vergraben ist.

Was im Frühling mit den Eicheln passiert, die der Vogel ausgesät und dann nicht gefressen hat, ist klar, oder? So einfach hat ein Baum seinen Nachwuchs sicher selten verbreitet.

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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