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Warum ist der Pfau so bunt?

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Foto: pixbay.com

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Die Männchen des Blauen Pfaus sind wirklich Angeber. Kaum ist Paarungszeit, werden die auffälligen Schwanzfedern hochgestellt und in beeindruckendem Fächer hin und her geschwenkt. Sowieso ist das Federkleid des Pfaus nicht gerade schlicht. Doch er kann ja nichts dafür, dass er so schillert und ein Leben mit diesen langen Schwanzfedern ist sicher auch nicht einfach. Wozu also der Aufwand? Lohnt sich das?

Und wie! Ähnlich wie beim Tagpfauenauge, sollen die Augenflecken abschrecken. Wer den Pfau angreifen will, soll denken „Au weia. Da starren mich aber eine Menge großer Tiere an.“ Gleichzeitig ist die lange Schleppe ein Signal an die Weibchen.

Foto: pixabay.com

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Die denken sich nämlich: „Wow. Diese langen Schwanzfedern sind aber furchtbar unpraktisch. Wie fliegt der denn damit? Ein Wunder, dass den noch keiner gefressen hat. Er muss ganz schön kräftig sein. Vielleicht sollte ich meine Eier mit dem…“

Der männliche Pfau weiß das nicht, aber was hier greift ist das Handicap-Prinzip, das ungefähr besagt: Wer trotz einer Einschränkung (wie langen Schwanzfedern) überlebt, wird von potentiellen Partnern als besonders attraktiv eingestuft.

Beim Pfau gilt auch die Anzahl der Augen als paarungsfördernd. Ein Kollege hat mir mal von einer Studie erzählt, bei der sie Pfauenmännchen ein paar Federn gekürzt haben, so dass weniger Augen zu sehen waren. Die bei den Weibchen beliebtesten Vögel hatten plötzlich deutlich weniger Erfolg – gemein!

Foto: pixabay.com

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Im Alltag ist die lange Federschleppe für einen Pfau übrigens keine Gefahr. Er kann damit fliegen und rennen und letzteres macht er mit Vorliebe, wenn er sich bedroht fühlt. In brenzligen Situationen läuft er in ein Gestrüpp und wenn der den Feind dort wider Erwarten nicht abschütteln kann, weicht er auf einen Baum aus.

Zusammengefasst ist der Pfau also zwar ein Angeber, aber einer, bei dem das Angeben Sinn macht. Ob das Prinzip auf Männer mit teuren Autos übertragbar ist, weiß ich allerdings nicht…

 

 

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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