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Natur und so

Wofür sind Schnurrhaare da?

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Foto: pixabay.com

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“Wie viele Schnurrhaare hat ein Meerschweinchen?”, fragt die Kollegin. Sie braucht die Information für ein neues Kinderbuch. Ich habe keine Ahnung und bin kurz versucht, Karolin anzurufen und sie mal bei ihren Meeris zählen zu lassen. Aber dann stellt sich raus, dass die Kollegin die Anzahl der Schnurrhaare doch nicht so genau wissen muss und ich vergesse das Thema wieder. Aber nur kurz. Zurück bleibt die Frage. Wieso haben Meerschweinchen überhaupt Schnurrhaare? Ihr wisst ja mittlerweile wie das in der Natur so ist: für irgendwas werden die schon wichtig sein.

 

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Wenn ihr unseren Beitrag über Meerschweinchen und ihre fünf Sinne schon gelesen habt, kennt ihr die Antwort sicher schon. Doch falls nicht… das ist so:

Unsere bunten Hausmeerschweinchen sind nicht die einzigen Meerschweinchen auf der Welt. Sie sind nicht nur entfernt verwandt mit dem Wasserschwein, sondern auch etwas näher mit der Wildform des Meerschweinchens. Diese kleinen Tiere verstecken sich in Höhlen und um zu beurteilen, ob sie durch den Eingang passen, brauchen sie rechts und links des Körpers eine Art Sensor. So bleibt niemand stecken.

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Der Seehund lebt nicht in Höhlen und braucht seine Schnurrhaare, die wir wohl besser Tasthaare nennen sollten, für etwas anderes. In unserem Beitrag über die Robben haben wir es ja schon mal erwähnt: Die Haare rund um die Schnauze sind beim Seehund für die Jagd wichtig. Wenn im trüben Wasser ein Fisch vor ihm hergeschwommen ist, merkt der Seehund das anhand der Wasserbewegungen, die die Beute verursacht. Seehunde können so unter Wasser einer “Fischspur” folgen, ohne den Fisch zu sehen.

 

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Und bei Katzen gibt es einen skurillen Fakt für eure Partywissen-Sammlung: Katzen haben nämlich nicht nur Tasthaare im Gesicht, sondern auch noch welche an den Beinen. Das wird wohl was mit dem Beutefang zu tun haben, denke ich mir. Schaut euch doch eure Haustiere nochmal genau an und findet heraus, was die mit ihren Tasthaaren so machen. Das erzählt ihr dann an Weihnachten im Kreise der Familie mal ungefragt herum. Wenn euch das noch keine genervten Blick einbringt, versucht es mal damit: Tasthaare heißen auch “Vibrissen”. Fortgeschrittene können dann noch über die Weihnachtsgurke referieren oder mit Wissen aus dem Ekel-Buch unserer Kollegin Anne punkten. Viel Spaß!

 

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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