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Estragon – ein Schlangenbeschwörer?

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Foto: pixabay.com

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Der Sage nach, haben Kreuzfahrer den Estragon aus Süd- und Mittelasien mit nach Europa gebracht. Ein Glück, dass sie das Powerkraut auf den langen Seefahrten dabei hatten, denn Estragon wurde gegen Vitamin C-Mangel und Skorbut eingesetzt – damals eine große Gefahr an Bord!

Ob auf den Schiffen auch bekannt war, welche Eigenschaft man dem Estragon noch nachsagte, ist leider nicht überliefert. Der Name Estragon leitet sich vom lateinischen Wort draco (Drache, Schlange) ab. Im Mittelalter glaubte man an seine besondere Schutzwirkung: Wer einem Schlangenbiss entgehen wollte, trug stets ein Büschel Estragon am Körper.

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Heute sind eher andere Eigenschaften des Estragons interessant. Er ist ein tolles Küchengewürz, das aber wegen des kräftigen Geschmacks vorsichtig eingesetzt werden sollte. Seine Bitterstoffe regen die Produktion von Verdauungssäften an und wirken daher verdauungsfördernd. Weil Estragon auch noch gegen Blähungen hilft, werden seine schmalen Blätter gern als Gewürz für schwere Speisen genutzt.

Ihr könnt euren eigenen Estragon auf der Fensterbank oder dem Balkon züchten. Diese Tipps helfen euch dabei:

  1. Estragon lässt sich im Frühjahr aussäen oder als Steckling vermehren. Man unterscheidet deutschen, französischen und russischen Estragon. Der französische hat das meiste Aroma, der russische schmeckt am herbsten.
  1. Die Pflanzen sind nicht immer frostfest. Theoretisch kann man Estragon draußen überwintern, wer aber auf Nummer sicher gehen will, holt seinen Topf im Herbst lieber rein.
  1. Estragon darf in der Sonne stehen, muss aber mäßig feucht gehalten werden. Passt auf, dass er nicht austrocknet.
  1. Eine Estragonpflanze wird mehrere Jahre alt und relativ groß (bis 150 cm). Achtet darauf, dass die kräftigen Wurzeln genug Platz im Topf haben.
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Rezept: Estragon-Essig

1 leere Glasflasche

Frische Estragonblätter

Weißweinessig

Estragonblätter am besten kurz vor der Blüte im Juni ernten und in eine Flasche füllen. Mit Essig aufgießen und die Flasche verschließen. Etwa zwei Monate lang stehen lassen. (Achtung: Warm, aber sonnengeschützt lagern!) Man kann den fertigen Estragonessig durch ein Sieb schütten oder die Blätter als Dekoration drin lassen. Estragonessig eignet sich prima für würzige Salatdressings.

 

Die anderen Artikel der Kräuter-Reihe findet ihr hier:

Kräuter auf der Fensterbank – so geht’s!

Rosmarin – Das Nervenkraut

Basilikum – gut für den Magen

Thymian – gegen Halsschmerzen unf Mumienverfall

 

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

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