Hallimasch & Mollymauk

Natur und so

Feuersalamander: Höhlentier des Jahres 2023

| Keine Kommentare

Foto: pixabay.com

Wusstet ihr, dass es nicht nur Blumen des Jahres und Vögel des Jahres gibt, sondern auch Höhlentiere des Jahres? Ich wusste das nicht. Und irgendwie überrascht mich das, denn … warum sollte es auch kein Höhlentier des Jahres geben? Die Ökosysteme von Höhlen sind dermaßen einzigartig, dass es im Nachhinen völlig klar scheint, dass die ihre eigene Ernennung haben. Seit 2009 wird das Höhlentier des Jahres vom Verband deutscher Höhlen- und Karstforscher (VdHK) ausgelobt. Und in diesem Jahr ist es der Feuersalamander. Deshalb geht es heute mal um dieses spannende Tier.

Foto: pixabay.com

Der Feuersalamander gehört zu den Tierarten, die man auch erkennt, wenn man sie noch nie zuvor “in echt” gesehen hat. Seine markante schwarz-gelbe Farbe macht ihn zu einem beliebten Fotomotiv. Irgendwie hat man das Gefühl, man “kennt” ihn. (Mir ging das mit meinem ersten “echten” Eisvogel so. Den hatte ich schon so oft auf Fotos gesehen, dass mir der lebendige Eisvogel am Fluss auf einmal wie ein Promi vorkam, den man sonst nur im Kino sieht.) Feuersalamander gehören zu den Amphibien und sind mit dem Alpensalamander verwandt, den ihr schon aus einem unserer Blogbeiträge kennt.

Foto: pixabay.com

Die auffällige Farbe des Feuersalamanders kommt nicht von ungefähr. Sie ist eine Warnfarbe, denn der Salamander sondert ein giftiges Sekret über die Haut ab, das ihn für viele Tiere zu einer unbeliebten Beute macht. Man findet ihn in Laub- und Mischwäldern, unter Totholz oder an den Eingängen von Höhlen. Tagsüber muss man allerdings ein bisschen Glück haben, denn die Salamander sind hauptsächlich nachts aktiv. Dabei laufen die Tiere ohne Probleme über Land, denn so lange der Boden feucht ist, brauchen sie nicht unbedingt ein Gewässer zum direkten Überleben. Für die Fortpflanzung und die Entwicklung der Larven ist ein Quellbach oder klarer Tümpel allerdings unverzichtbar.

Foto: pixabay.com

Und jetzt das Wichtigste: Falls ihr mal einen Feuersalamander findet – nicht anfassen. Klar will niemand das Hautsekret an den Händen haben. Aber es gibt noch einen anderen Grund: Feuersalamander gelten nach dem Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung als „besonders geschützt“. Das bedeutet, dass sie nicht gefangen, verletzt oder getötet werden dürfen. Ich in meiner Kleinlichkeit erweitere das in meinem Kopf auf “am besten gleich ganz in Ruhe lassen”. Berichten dürft ihr uns von eurer Sichtung aber schon! Habt ihr schon mal einen Feuersalamander gesehen? Und war das wie einen Promi zu treffen?

Print Friendly, PDF & Email
Letzte Artikel von Johanna Prinz (Alle anzeigen)

Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.



*