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Natur und so

Was sind Kletterpflanzen?

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Foto: pixabay.com

In Botanik war ich noch nie so richtig gut. Ihr kennt das ja: bei uns im Blog ist Karolin diejenige, mit dem Schrebergarten und den Pflanzenkenntnissen. Obwohl … diese ganzen Garten-Blogger-Treffen und das Rumhängen beim IVG-Medientag färben irgendwie ab. Wenn es jetzt an die Planung des neuen Balkonjahres geht, denke ich über Sonnenstände, Wasserbedarf und Düngereinsatz nach. Außerdem überlege ich, welche Art von Pflanze wieviel Platz braucht. (Reicht ein Topf? Ein Kübel? Oder muss es ein Hochbeet sein?) Im Moment denke ich über Kletterpflanzen nach – irgendwas, das rankt. Und während ich mich so umgucke, denke ich: Was ist überhaupt eine Kletterpflanze?

Deshalb werfen wir heute mal einen Blick auf die verschiedenen Strategien, mit denen Pflanzen an irgendwas hochwachsen können. Zunächst mal: Kletterpflanzen sind Pflanzen, die sich nicht (oder nur schlecht) alleine aufrecht halten können. Anders als Bäume, Büsche oder andere aufrecht stehende Pflanzen, brauchen sie einen Untergrund, um in die Höhe wachsen zu können. Und das wollen sie, damit ihre Blätter genügend Sonnenlicht abbekommen. Schauen wir uns doch mal ein paar Beispiele an:

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Der Gemeine Efeu kann an Wänden und Holzbauten hochklettern, weil seine langen Ranken Haftwurzeln bilden. Auch an Bäumen rankt sich der Efeu ganz gerne mal nach oben und kann dabei bis zu 30 Meter hoch werden. Je älter eine Efeupflanze wird, desto dicker werden seine Sproßen. Man sagt, es gäbe Efeus, die mehrere hundert Jahre alt sind. Bei so alten Pflanzen findet man dann auch verholzte Abschnitte, die so genannten Lianen. Da die Blüten erst im September und Oktober zum Vorschein kommen, ist der Efeu eine wichtige Herbst-Nahrungsquelle für viele Insekten.

 

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Für meinen Balkon eignet sich Efeu  aber nicht so gut – wegen der Haftwurzeln. Doch was ist denn mit der hübschen Glyzinie, dachte ich. Die Pflanze heißt auch Blauregen, wächst schnell und sieht hübsch aus. Ein bisschen Nachlesen zeigt aber dann, dass das eine blöde Idee ist. Blauregen wächst zwar nicht mit Haftwurzeln, aber dafür umschlingen seine langen Triebe alles, was man als Untergrund anbietet. Und das nicht zu knapp! Die Glyzinie kann Rankgitter zerstören, Dachrinnen eindrücken und außerdem wird die Pflanze sauschwer, so dass sie sogar Rankhilfen aus der Wand ziehen kann. Nein danke.

 

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Eine Brombeere wird es allerdings auch nicht. Das habe ich mir am Waldweg hinterm Haus schon lange genug angeschaut: Brombeeren sind Spreizklimmer. Sie haben irre viele Stacheln, mit denen sie sich irgendwo festhalten können. So kann die Pflanze an Bäumen oder Zäunen hochklettern und dann die langen Ranken nach unten hängen lassen. Das fehlte mir noch: Stachelgewächs am Liegestuhl. Ich werde also wohl weitersuchen, nach einer Rankpflanze, die keine Haftwurzeln ausbildet, nicht zu stark ist und keine Stacheln hat. Ach ja: und viel Sonne muss sie auch vertragen können. Vorschläge?

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Autor: Johanna Prinz

ist promovierte Diplom-Biologin. Sie war früher Affenforscherin im Zoo, leitete den Bildungsbereich in einem großen Naturkundemuseum und danach ein Nationalpark-Haus am Wattenmeer. Heute arbeitet sie, von ihrer Wahlheimat Lübeck aus, im Bereich „Naturvermittlung“ – vor allem als Museumsberaterin oder Autorin für Kindersachbücher. Manchmal hebt sie Regenwürmer von der Straße auf. Mehr Infos unter: www.naturvermittlung.de

6 Kommentare

  1. Wie wäre es mit einer wunderschönen Clematis?

  2. Hallo,
    das Efeu Hedera wäre perfekt.
    Verträgt viel Sonne. Wenn es nicht mehr nach oben weitergeht beendet es automatisch das Wachsen und richtet sich etwas zur Seite aus.
    Benötigt eine Rankhilfe (der Einwuchs in die Fassade ist also nicht so schlimm)
    Blüht im September und ist gut für Insekten.
    LG

    • Ah, Danke! Efeu ist nett, aber etwas mehr “Blüte” wäre schön. Efeu “an sich” ist ja eher … grün und ich glaube, ich brauche gerade was Bunteres.

  3. Feuerbohnen! Wunderschöne rote Blüten, lecker grüne Bohnen und wenn es dir nicht gefällt säst du nächstes Jahr was anderes aus. Als Kletterhilfe reichen aufrechte Stangen – Bambus oder Haselnussstecken sind super.

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